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2 management - School of International Business and ...

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Jonas F. Puck | Alex<strong>and</strong>er Wisgickl | David Rygl<br />

3.1 RESSOURCEN<br />

Zahlreiche Autoren [z.B. Aragon-Sanchez/Sanchez-Marin 2005] argumentieren, dass KMU durch<br />

ihre geringe Größe flexibler agieren können und somit auch einen Vorteil gegenüber großen<br />

Konzernen haben. Diese Vorteile sind durch kürzere Informationswege und flachere Unterneh-<br />

menshierarchien bedingt. Allerdings haben KMU durch die geringe Größe auch Nachteile. Haus-<br />

smann/Rygl [2003] sehen die aus der geringen Größe resultierenden knappen Ressourcen als<br />

kritischen Faktor, um als KMU erfolgreich international agieren zu können [Gutmann/Kabst 2000;<br />

Haussmann/Rygl 2003; Pfohl 1997; Welch/Luostarinen, 1988]. Dies gilt vor allem für zwei For-<br />

men von Ressourcen.<br />

a) Finanzielle Ressourcen<br />

Mangelnde finanzielle Ressourcen führen <strong>of</strong>t zu unüberwindbaren Hindernissen während des In-<br />

ternationalisierungsvorhabens [Puck/Oldag 2003]. Dies zeigt auch eine Studie der KfW Bank [Lo<br />

2009] welche zu dem Ergebnis kommt, dass finanzielle Hürden die größte Barriere im Rahmen<br />

der <strong>International</strong>isierung von KMU darstellen.<br />

Als Motiv der <strong>International</strong>isierung wird allen voran das Motiv der Kostensenkung genannt [vgl.<br />

z.B. Lau 2008; Lo 2009]. Steigen die Kosten aber, kann dies bedeuten, dass sich ein Engagement<br />

nicht mehr rentiert. Als prominentes Beispiel kann hierfür der Teddybärenhersteller Steiff genannt<br />

werden. Medien wie beispielsweise die Süddeutsche Zeitung [Lode/Pfaffenberger 2008] berich-<br />

teten erst kürzlich, dass Steiff seine Bärenherstellung aus China wieder zurück nach Deutschl<strong>and</strong><br />

verlagern werde. Als Grund hierfür werden die steigenden Lohnkosten in China genannt, welche<br />

eine dortige Produktion, auch auf Grund mangelnder Qualität nicht mehr rechtfertigt.<br />

Bedingt durch diesen begrenzten finanziellen Spielraum ist es für KMU essentiell, intransparente<br />

Kosten aufzudecken. Ist dies für ein KMU nicht möglich, kann dies schwerwiegende Folgen haben.<br />

Beispielsweise berichten KMU immer wieder davon, dass Korruption erhebliche finanzielle Res-<br />

sourcen verzehrt. Ein betr<strong>of</strong>fenes KMU, welches vor kurzem das Engagement in Ghana aufgab,<br />

berichtet, dass in einem Zeitraum von einem Jahr die Summe der Schmiergelder ca. 100.000 Dollar<br />

betrug. Diese Summe musste an unterschiedliche Parteien (Behörden, Polizei, Zölle, Politiker etc.)<br />

gezahlt werden, um wirtschaftliche Aktivitäten überhaupt erst zu ermöglichen. Diese »außerplan-<br />

mäßigen Investitionen« stellen in vielen Fällen nicht nur eine finanzielle, sondern vor allem auch<br />

ethisch schwer zu bewältigende Herausforderung für KMU dar. Das hier erwähnte KMU gab das<br />

Vorhaben schließlich nach zweijähriger Tätigkeit auf und zog sich aus Ghana zurück.<br />

b) Personelle Ressourcen<br />

Wie oben dargestellt sind KMU im Vergleich zu Großunternehmungen durch eine dünnere Per-<br />

sonaldecke gekennzeichnet, in der die Mitarbeiter <strong>of</strong>t mehrere Funktionen parallel übernehmen.<br />

Obwohl die Mitarbeiter meist hochqualifiziert sind, fehlt es diesen <strong>of</strong>t an internationaler Erfahrung<br />

[Picot 2008]. Dies führt im Vergleich zu Großunternehmungen, die auf einen großen Pool von Mit-<br />

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