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2 management - School of International Business and ...

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Simone Kauffeld<br />

und die Forscher geben sich nicht direkt als Beobachter aus. Dennoch verfügt der Forscher über<br />

ein gewisses Konzept und unterscheidet sich somit von »normalen« Besuchern.<br />

Die quantitative Beobachtung grenzt sich von der qualitativen Beobachtung ab, in dem sie de-<br />

finierte Kriterien benötigt, nach dem die Beobachtungsgegenstände eingestuft werden können<br />

[Frieling/Sonntag 1999].<br />

Ein neues Verfahren zur Messung der Dienstleistungsqualität ist das shadowing [Hönninger et<br />

al. 2009, McDonald 2005]. Dabei h<strong>and</strong>elt es sich um direkte, teilnehmende Beobachtung eines<br />

Kunden durch den ‚shadower‘, wobei qualitative und quantitative Daten erhoben werden. Ziel des<br />

shadowing ist es, H<strong>and</strong>lungsempfehlungen für die Organisation beim Kundenempfang abzuleiten.<br />

Die persönliche Ansprache des Kunden findet am Point <strong>of</strong> Purchase statt. Der Shadower befindet<br />

sich somit direkt in der Dienstleistungssituation. Er begleitet den Kunden als »Schatten« und be-<br />

obachtet Verhalten, Reaktionen und Merkmale der Situation, ohne dass er aktiv in den Prozess<br />

eingreift. Er dokumentiert seine Beobachtungen anh<strong>and</strong> eines vorher festgelegten Katalogs. Bei<br />

passender Gelegenheit erfragt er die Hintergründe des Kundenverhaltens und das subjektive Si-<br />

tuationserleben. Nach Durchlaufen der Prozesskette wird ein abschließendes Interview mit dem<br />

Kunden durchgeführt und der Kunde persönlich verabschiedet. Anschließend findet ein Interview<br />

mit dem an der Interaktion mit dem Kunden beteiligten Mitarbeiter statt. Das umfangreiche Daten-<br />

material wird mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse von Mayring [2007] ausgewertet und auf das<br />

Wesentliche reduziert.<br />

Das Gegenstück zur direkten Beobachtung bildet die indirekte Beobachtung, bei der das zu be-<br />

obachtende Verhalten per Video festgehalten und im Nachhinein mittels Zeichen-, Kategorien<br />

oder Schätzskalensystemen quantitativ oder qualitativ ausgewertet wird [Frieling/Sonntag 1999].<br />

Entscheidend bei dieser Art der Beobachtung ist die Freiwilligkeit und Aufklärung über den Sinn<br />

der Untersuchung. Wie bei der direkten Beobachtung gibt es eine Unterteilung in wissenschaftli-<br />

che Beobachtung und Alltagsbeobachtung, sowie eine Unterteilung in qualitative und quantitative<br />

Beobachtung. Es liegt immer ein mittleres bis hohes Maß an Beteiligung durch die Kamerafrau<br />

(Kameramann) vor.<br />

Die indirekte Beobachtung hat gegenüber der direkten Beobachtung den großen Vorteil, dass<br />

die Videoaufzeichnung wiederholt angeschaut und ausgewertet werden kann, wohingegen ein<br />

Nachteil mit der aufwändigen Technik einhergehen kann. In Tabelle 5 werden weitere Vorteile<br />

und Nachteile aufgezählt.<br />

Bei der indirekten Beobachtung mittels Videoaufzeichnung sind einige praktische Aspekte bei der Durch-<br />

führung zu beachten, die im Folgenden kurz vorgestellt und stets ernst genommen werden sollten:<br />

– Betr<strong>of</strong>fene ausführlich informieren Ängste und Befürchtungen der Arbeitnehmer ernst nehmen<br />

– Gründe der Untersuchung ungefragt erläutern<br />

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