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2 management - School of International Business and ...

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337 <strong>International</strong>es Personal<strong>management</strong><br />

Tochtergesellschaft, leichterer Transfer von Technik- und Management-Know-how, Erweiterung<br />

der Erfahrung der Stammhausmitarbeiter, höhere Loyalität der Ents<strong>and</strong>ten ggü. der Mutterge-<br />

sellschaft. Eine polyzentrisch orientierte Politik (Besetzung der wichtigen Managementfunktionen<br />

durch Mitarbeiter aus dem jeweiligen Gastl<strong>and</strong> vor Ort) hat meist den Nutzen von geringeren Per-<br />

sonalkosten, leichterer Integration der Tochtergesellschaft in das Gastl<strong>and</strong>, Motivationssteige-<br />

rung bei lokalen Mitarbeitern, da sie auch Aufstiegs- und obere Managementpositionen erreichen<br />

können, höhere Kontinuität in der Tochtergesellschaft, positive Auswirkungen auf die Stellung<br />

der Tochtergesellschaft in der Öffentlichkeit des Gastl<strong>and</strong>es. Die geozentrisch orientierte Politik<br />

(Rotation auf den Managementfunktionen im In- und Ausl<strong>and</strong> unabhängig von der Nationalität/<br />

Herkunft der Manager und der Muttergesellschaft und Einsatzländer) zielt auf ein größeres Po-<br />

tenzial an qualifizierten K<strong>and</strong>idaten, höhere Flexibilität der Personalbeschaffung, da auf nationale<br />

Interessen keine Rücksicht genommen werden muss, befruchtender Austausch von Informatio-<br />

nen durch den hohen Entsendungsanteil [Blom/Meier 2004, Seite 133].<br />

Beispiel: W<strong>and</strong>el in der Entsendungspolitik<br />

Niederländische Unternehmen wie Shell, Ahold und Heineken vermindern in den letzten Jahren<br />

wieder die Zahl ihrer Ausl<strong>and</strong>sentsendungen. Mit zunehmendem Ausbildungsniveau in vielen<br />

Ländern in Afrika und Asien steigt auch die Möglichkeit, qualifizierte lokale Nachwuchskräfte ein-<br />

zustellen. Mit lokalen Mitarbeitern verschafft sich das Unternehmen gleichzeitig eine bessere<br />

Stellung in Bezug auch die örtlichen Bedingungen der Belegschaft, des Marktes, der Zulieferer<br />

und der Behörden. Ein intern ausgebildeter Kongolese hat nun mal mehr Feeling im afrikanischen<br />

Markt als ein gut vorbereiteter Niederländer, so der Heineken-Öffenlichkeitssprecher [NCR Han-<br />

delsblad 18.02.99)]. Ebenso spielen erheblich höhere Gehälter, die Entsendungs- und Unterbrin-<br />

gungskosten vor Ort und die aufwendige Familienbetreuung eine wichtige Rolle in der stärkeren<br />

Orientierung an heimischen Kräften.<br />

Viele Unternehmen haben zunehmend Probleme Mitarbeiter ins Ausl<strong>and</strong> zu entsenden bzw. ent-<br />

sprechende Stellen zu besetzen. Meist verbinden die Mitarbeiter mehrere Ziele mit einer Tätigkeit<br />

im Ausl<strong>and</strong>, die je nach Ziell<strong>and</strong> sehr unterschiedlich sind. In Ländern mit relativ schwierigen Be-<br />

dingungen (Entwicklungsländer, hohe physische Belastungen wie Entfernung, Klima, politische<br />

Instabilität) spielt <strong>of</strong>t das Einkommen zur Kompensation dieser Belastungen oder Abenteuerlust<br />

eine große Rolle. Gründe für die Nicht-Bewerbung bzw. Ablehnung von Ausl<strong>and</strong>stätigkeiten sind<br />

<strong>of</strong>t sozial, insbesondere häuslich/familiär bedingt (76%), Probleme mit Doppelkarrieren (59%),<br />

Entsendungsl<strong>and</strong> (41%), Karriererisiken (34%) oder ein schlechtes Vergütungsangebot (28%)<br />

[Buschermühle 2000, Seite 34]. Befragt wurden über 270 Unternehmen in 24 Ländern mit rd.<br />

65.000 Expatriates. Rund zehn Jahre zuvor zeigte eine empirische Befragung in Deutschl<strong>and</strong><br />

ähnliche Ergebnisse, was auf eine grundsätzlich mentale Einstellung der Menschen schließen<br />

lässt, die sich nicht kurzfristig verändern wird (Wirth 1992):<br />

– 71% nennen die ablehnende Haltung des Ehepartners,<br />

– 64% sehen Nachteile für die Entwicklung der Kinder,

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