2 management - School of International Business and ...

611 Controlling ausländischer Tochtergesellschaften
Da sowohl die Soll-Werte aus der Planung als auch die realisierten Ist-Werte aus der Kontrolle
mit unterschiedlichen Wechselkursen umgerechnet werden können, ergeben sich die in der fol-
genden Abbildung dargestellten neun möglichen Kurskombinationen (vgl. Lessard/Lorange 1977,
S. 629 ff.; Pausenberger/Roth 1997, S. 585 ff.)
Umrechnung
der Ist-Werte
Umrechnung
der Soll-Werte
Plankurs
Prognosekurs
Istkurs
Plankurs Prognosekurs Istkurs
Soll-Werte zu Plankurs
A
Ist-Werte zu Plankurs
Soll-Werte zu Prognosekurs
D
Ist-Werte zu Plankurs
Soll-Werte zu Istkurs
G
Ist-Werte zu Plankurs
Soll-Werte zu Plankurs
B
Ist-Werte zu Prognosekurs
Soll-Werte zu Prognosekurs
E
Ist-Werte zu Prognosekurs
Soll-Werte zu Istkurs
H
Ist-Werte zu Prognosekurs
Soll-Werte zu Plankurs
C
Ist-Werte zu Istkurs
Soll-Werte zu Prognosekurs
F
Ist-Werte zu Istkurs
Soll-Werte zu Istkurs
I
Ist-Werte zu Istkurs
Abbildung 4 | Plan- und Währungsabweichungen im Rahmen von Soll-Ist-Vergleichen
Da eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Verfahren an dieser Stelle zu umfangreich er-
scheint, sei zur ausführlichen Betrachtung an dieser Stelle an die umfassende Literatur aus den
Bereichen Controlling und Rechnungswesen verwiesen.
6 TRANSFERPREISGESTALTUNG
Neben den vorgestellten Umrechnungsverfahren kommt besonders der Beurteilung und Steuerung
ausländischer Tochtergesellschaften durch unternehmungsinterne, länderübergreifende Liefe-
rungen und Leistungen eine große Bedeutung zu. Im Vergleich zu Lieferungen und Leistungen zwi-
schen unverbundenen Unternehmungen werden die dafür zu zahlenden Preise nicht durch Verträ-
ge selbständiger Marktpartner auf der Basis von Angebot und Nachfrage ermittelt, sondern können
weitgehend autonom durch die Muttergesellschaft festgelegt werden (vgl. Holtbrügge/Welge, 2010,
S. 405). Besonders bei einem hohen Integrationsgrad zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft
hängt das in einer ausländischen Tochtergesellschaft erbrachte Ergebnis deshalb gerade von der
jeweiligen Transferpreispolitik der Muttergesellschaft ab (vgl. Raupach/Pohl 1999).
Transferpreise, die vielfach auch als Verrechnungs- oder Lenkpreise bezeichnet werden, sind
Werte, die für den Transfer von Gütern oder Dienstleistungen bzw. die Nutzung gemeinsa-