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2 management - School of International Business and ...

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David Rygl | Helmut Haussmann | Dirk Holtbrügge<br />

4.2.3 PHASENBEZOGENE RISIKEN<br />

Die Risiken der Eroberer basieren insbesondere auf einer falschen Einschätzung der lokalen<br />

Konkurrenz. Das Bestreben, auf wichtigen und sehr wettbewerbsintensiven Märkten aktiv zu<br />

werden, hat zur Folge, dass die lokale Konkurrenz tendenziell unterschätzt wird. Die Folge davon<br />

kann eine Wettbewerbssituation sein, in der nicht mehr die Lerneffekte im Vordergrund stehen,<br />

sondern der Gedanke, sich aus dem Markt zurückzuziehen. Dies belegt die folgende Aussage:<br />

»Zunächst versuchten wir durchzuhalten. Als die Situation langfristig unüberschaubar blieb, kam<br />

schnell der Rückzug. Wir haben die Ursachen analysiert und zukünftig auf <strong>and</strong>eren Märkten der-<br />

artige Rückschläge vermieden.« Einen zweiten Risik<strong>of</strong>aktor bildet der Wunsch der Eroberer, zu<br />

viele Lernmärkte erschließen zu wollen. Es gilt deshalb, einen Königsweg zwischen Markteintrit-<br />

ten in lern- und umsatzstarken Märkten zu finden. Um langfristig exp<strong>and</strong>ieren zu können, bedarf<br />

es einer finanziellen Absicherung, die nur in Verbindung mit der rechtzeitigen Durchdringung<br />

ertragreicher Märkte erzielt werden kann.<br />

Für die Begleiter bedeutet die <strong>International</strong>isierung in unmittelbare Nähe der wichtigsten Kunden<br />

zunächst zwar eine gesicherte Absatzquelle, gleichzeitig führt dies zu einer starken Abhängigkeit<br />

von den Kunden. Sollten sich diese aus den Ausl<strong>and</strong>smärkten zurückziehen, geraten die Beglei-<br />

ter hier in Bedrängnis. Es gilt somit, rechtzeitig parallel zu der Belieferung der wichtigsten Kunden<br />

vor Ort auch eigene Aktivitäten der Markterschließung zu unternehmen, um die einseitige Abhän-<br />

gigkeit zu reduzieren. Dennoch wird die <strong>International</strong>isierungsstrategie stark durch die Kunden-<br />

wünsche vorgegeben, wodurch dem Management nur wenig Spielraum für systematische Über-<br />

legungen bezüglich der nächsten <strong>International</strong>isierungsschritte bleibt. Die Eroberer laufen somit<br />

Gefahr, ihre eigentlichen strategischen Überlegungen zugunsten der Kundennähe aufzugeben.<br />

4.3 PHASE III – DIE GLOBALISIERER<br />

4.3.1 ERFOLGSFAKTOR KONTINUITÄT<br />

Am weitesten fortgeschritten ist die <strong>International</strong>isierung in der Gruppe der Globalisierer. Globa-<br />

lisierer sind auf den wichtigsten traditionellen Märkten in Europa, den USA und Asien präsent.<br />

Diese weltweite Präsenz führt zu der Notwendigkeit, die ursprüngliche Nische zugunsten einer<br />

Angebotsdiversifikation zu verlassen, um international wettbewerbsfähig zu sein. Das Diversifi-<br />

kationserfordernis ist das Ergebnis von drei externen Einflussfaktoren, die maßgeblich das inter-<br />

nationale Geschehen der Globalisierer bestimmen, und zwar die Fokussierung auf einen engen<br />

Markt, die Substitution der Marktnische durch St<strong>and</strong>ardprodukte und ein zu geringes Marktvolu-<br />

men der Nische, um international Größen- und Erfahrungskurveneffekte nutzen zu können.<br />

Die Folge davon ist ein radikaler Umdenkprozess. Wurde die internationale Präsenz bisher durch<br />

die Beherrschung der eigenen Marktnische begründet, erfordert die Diversifikationsstrategie eine<br />

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