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2 management - School of International Business and ...

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Michael-Jörg Oesterle | Bettina Lis<br />

Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten nicht zu vertreten, hierauf mit der Einführung einer Sparten-<br />

organisation zu reagieren. Vielmehr reicht es aus, der Marketingleitung einen Stab als speziali-<br />

sierte Einheit für dieses neue Produkt zuzuordnen. Sind durch das neue Produkt hingegen alle<br />

Marketingunterabteilungen in hohem Maße zu einer Spezialisierung gezwungen, so empfiehlt<br />

sich der Übergang zu einer funktionalen Grundstruktur mit produktorientiertem Teilbereich. Wenn<br />

über das Marketing hinaus die <strong>and</strong>eren Funktionsbereiche auch betr<strong>of</strong>fen sind, dann kann zur<br />

Verknüpfung dieser Bereiche eine Matrixstruktur implementiert werden. Zeichnet sich hingegen<br />

das Leistungsprogramm durch starke Heterogenität aus, empfiehlt sich schließlich der Übergang<br />

zu einer Spartenorganisation. Sie bildet den <strong>and</strong>eren Extrempunkt der Skala ab. Neben der in<br />

den bisherigen Ausführungen dargestellten Heterogenisierung des Leistungsprogramms in Form<br />

von Produkten ist auch eine Heterogenisierung der Kunden oder Regionen mit entsprechenden<br />

organisatorischen Zwischenstufen denkbar.<br />

Im Vergleich zu den bereits vorgestellten operationalen Strukturmodellen spiegelt die statutari-<br />

sche Struktur den rechtlichen Aufbau der betreffenden Institution wider. In diesem Zusammen-<br />

hang kann zwischen Einheitsunternehmen sowie Konzernen differenziert werden [vgl. Oesterle<br />

2004, S. 931 f.]. Während ein Einheitsunternehmen innerhalb einer einheitlichen rechtlichen Hül-<br />

le (Rechtsform) seine Leistung erstellt, ist ein Konzern ein Zusammenschluss von Unternehmen,<br />

die unter einer einheitlichen wirtschaftlichen Leitung stehen (vgl. § 18 AktG). Ein Konzern besteht<br />

somit aus mindestens zwei rechtlich selbstständigen Unternehmen in Form einer Mutter- und<br />

einer Tochtergesellschaft. Im Bezug auf die Funktion der Muttergesellschaft, d. h. der Konzern-<br />

obergesellschaft, ist zu unterscheiden in Stammhaus und Holding. Die traditionelle Aufbauorga-<br />

nisation von Konzernen folgt dem Stammhauskonzept. Hierbei ist das Stammhaus der im Kern-<br />

geschäft operativ tätige Konzernteil. Das Stammhaus als Konzernobergesellschaft tritt mithin mit<br />

eigenen Leistungen am Markt auf. Als Beispiel kann auf den Volkswagen-Konzern verwiesen<br />

werden, dem als Tochtergesellschaften Unternehmen wie Audi, Bentley, Seat und Skoda ange-<br />

hören. Deren strategische Führung erfolgt durch die Volkswagen AG, wobei Volkswagen selbst<br />

mit eigenen Produkten am Markt auftritt. Das Holdingkonzept unterscheidet sich vom Stamm-<br />

hauskonzept u. a. durch eine klare Trennung der gestaltungs- und leitungsbezogenen Funktionen<br />

der konzernführenden Holding von den leistungswirtschaftlichen und operativen Tätigkeiten der<br />

Tochtergesellschaften. Die Holdinggesellschaft nimmt somit lediglich die Führung aller Tochter-<br />

gesellschaften wahr, es werden keine eigenen Leistungen am Markt erbracht. Die Bildung einer<br />

Holding kann z. B. aufgrund starken Wachstums, von <strong>International</strong>isierung oder zunehmender Di-<br />

versifikation erforderlich werden. Konkrete Ziele dieser Maßnahme sind u.a. größere Marktnähe,<br />

die Konzentration auf Kernkompetenzen, gesteigerte Innovationskraft, bessere Kontrollmöglich-<br />

keiten sowie erhöhte interne und externe Transparenz. In der Unternehmenspraxis treten unter-<br />

schiedliche Erscheinungsformen auf. Im Vordergrund stehen dabei die Management-Holding und<br />

die Finanz-Holding [vgl. Macharzina/Wolf 2009, S. 489 f.].<br />

Koordination durch Strukturierung kann nicht nur im Rahmen von Leitungssystemen oder Struk-<br />

turmodellen erfolgen, sondern auch in Form der Projektorganisation. Während die Leitungssys-<br />

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