2 management - School of International Business and ...

Dirk Engelhardt | Nina Zimmermann
Abbildung 5 | Kostenentwicklung seit 1999 (eigene Darstellung)
Die zusätzlich strenge Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten (mittlerweile über den Digitalen-
Tachographen) führt mitunter dazu, dass durch Staus oder unvorhergesehene Verzögerungen
beim Ab-/Beladen, die Fahrer unter Umständen wenige Kilometer vor dem Heimatort nicht wei-
terfahren dürfen und in Folge Nächte oder auch Wochenenden im Fahrzeug verbringen müssen.
Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass in Deutschland rund 30.000 Parkplätze entlang
der Fahrtstrecken fehlen. Diese Arbeitssituation hat in den vergangenen Jahren zu einer negati-
ven Entwicklung des Berufsbilds des Berufskraftfahrers geführt und ist damit neben dem Haupt-
faktor, den sinkenden Ausbildungszahlen zum Kraftfahrer bei der Bundeswehr, Ursache für den
Mangel an Fachpersonal in der Speditionsbranche. Neuen Zündstoff erhält die Thematik mit der
Umsetzung der Richtlinie 2003/59/EG des Europäischen Parlaments und des Rats im Berufs-
kraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG), das im Oktober 2006 in Kraft tritt.
Ab dem 09. September 2009 müssen alle Führerscheininhaber der Klassen C1, C1E, C oder CE
zusätzlich noch eine Grundqualifikation mit abschließender Prüfung vor der IHK nachweisen.
Alternativ kann eine Ausbildung als Berufskraftfahrer angestrebt und eine berufsbezogene Ab-
schlussprüfung abgelegt werden.
Zusätzlich sind für alle Führerscheininhaber (alt oder neu) im Turnus von 5 Jahren Weiterbildun-
gen (5 Module je 7 Stunden) nachzuweisen und der Führerschein entsprechend zu erneuern.
Dies bedeutet also einen erschwerten Zugang zum Beruf des früheren Lkw-Fahrers sowohl aus
finanzieller Sicht (Führerschein- und Prüfungskosten belaufen sich auf ca. 4000 – 5000 Euro)
sowie durch einen höheren Zeit- und Lernaufwand für die Prüfungen.
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