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2 management - School of International Business and ...

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559 KMU-spezifische <strong>International</strong>isierungsherausforderungen<br />

b) Einheit von Eigentum, Kontrolle und Leitung<br />

Bei KMU liegt, wie in Kapitel 2.3 erläutert, <strong>of</strong>t eine enge Beziehung zwischen Unternehmen und<br />

Eigentümer vor [Haghani/Heinemann 2008]. Zahlreiche Autoren [Gantzel 1962; Ströder 2008] se-<br />

hen die Unternehmung auch als Lebensaufgabe des Unternehmers. Daraus lässt sich ableiten,<br />

dass die relevanten Entscheidungen häufig allein beim Unternehmer liegen [Kastl/Rödl 2000],<br />

was eine stark personenbezogene bzw. zentralisierte Organisationsform [Cutura/Kraus 2005] mit<br />

einer hohen Abhängigkeit von einzelnen Personen bedingt [Picot/Kamp 2008]. Daraus resultiert<br />

die Problematik, dass Entscheidungen teilweise auf statischen und traditionellen Ansichten von<br />

Einzelpersonen basieren [Picot/Kamp 2008]. Dementsprechend besteht Gefahr, dass kaum lan-<br />

deskundigen Manager mit Entscheidungskompetenzen eingesetzt werden, die im Umgang mit<br />

kulturellen und politischen Rahmenbedingungen geübt sind.<br />

c) Enge Beziehung KMU und Kunden<br />

KMU wird die Fähigkeit nachgesagt, besonders gut Beziehungen zu Kunden zu pflegen und zu<br />

erhalten. Im gleichen Zuge wird darauf hingewiesen, dass KMU sich <strong>of</strong>t zu sehr auf bisherige<br />

Geschäftsbedingungen und -partner verlassen [Picot 2008]. Dass dies zu Problemen führen kann<br />

lässt sich an einem einfachen Beispiel darstellen:<br />

Die Schneider Technik GmbH (Name geändert) ist Zulieferer unterschiedlicher Komponenten<br />

in der Automobilindustrie. Das KMU wurde 2004 von einem Kunden dazu gedrängt nach Polen<br />

zu internationalisieren. Der Autohersteller nannte eine <strong>International</strong>isierung des KMU als Vo-<br />

raussetzung für eine langfristige Geschäftsbeziehung. Trotz intensiver Planung durch externe<br />

Beratungsunternehmen war die Gründung der dortigen Vertriebsniederlassung sehr kostspielig.<br />

Schon nach kurzer Zeit konnte das sich das KMU nicht mehr eigenständig finanzieren, verlor<br />

schließlich seine Eigenständigkeit und musste verkauft werden.<br />

Diese sogenannten Kielwasserinvestitionen oder auch reaktiven Motive sind ein häufiger Auslö-<br />

ser der <strong>International</strong>isierung von KMU [Borrmann et al. 1996]. Sie beinhalten jedoch die Gefahr,<br />

dass das Vorhaben aufgrund des von außen herangetragenen <strong>International</strong>isierungsmotives<br />

nicht ausreichend durchdacht ist und/oder Risiken übersehen werden.<br />

3.4 ZWISCHENFAZIT<br />

Wie zu Beginn des dritten Kapitels erläutert, war es das Ziel KMU-spezifische Herausforderungen<br />

bei der <strong>International</strong>isierung zu ermitteln. Selbige lassen sich den drei Oberkategorien Ressour-<br />

cen, Struktur und KMU-Beziehung, welche auch zur Bestimmung der Charaktereigenschaften<br />

aus Kapitel 2 festgestellt wurden, zuordnen.<br />

Die erste Herausforderung ist auf die begrenzten Ressourcen dieser Unternehmensgruppe zu-<br />

rückzuführen. KMU können nicht auf ebenso umfangeriche Ressourcen wie Großunternehmen

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