03.06.2013 Aufrufe

Der Planfeststellungsbeschluss

Der Planfeststellungsbeschluss

Der Planfeststellungsbeschluss

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 1131 von 1171<br />

Bereich der Waltersdorfer Flutgrabenaue durch Einbau von Sohlgleiten und Wehren sowie durch Böschungsaufhöhungen<br />

verändert. In einem durch Planänderung Nr. 01 bereits weitgehend minimierten<br />

Umfang müssen auch in kleinen Abschnitten des Glasowbachs Ausbaumaßnahmen wie der Ausbau<br />

eines Durchlasses, Steinschüttungen und Böschungsaufhöhungen durchgeführt werden.<br />

4.7.4.4 Veränderung der Wasserqualität von Fließgewässer<br />

Mit den Einleitungen von Oberflächenabfluss aus dem Flughafenbereich in den Glasowbach und den<br />

Selchower Flutgraben sind Auswirkungen durch Stoffeinträge auf die Wasserqualität nicht auszuschließen.<br />

Die bei durchschnittlichen Niederschlagsereignissen anfallenden Regenwassermengen werden grundsätzlich<br />

einer Versickerungsanlage zugeführt und dort direkt versickert. Lediglich bei Starkniederschlägen<br />

im Sommer oder bei durch Enteisungsmittel belasteten Abflüssen in der Winterperiode sieht das<br />

Entwässerungskonzept der Träger des Vorhabens vor, die Vorfluter Glasowbach und östlichen Selchower<br />

Flutgraben in Anspruch zu nehmen. Das Niederschlagswasser von den Flugbetriebsflächen wird<br />

bei Belastung mit Enteisungsmitteln (im Winter) in Abhängigkeit von der potentiellen Stoffbelastung<br />

nach Passage von Leichtflüssigkeitsabscheidern in Bodenfiltern behandelt und anschließend in die<br />

Vorfluter eingeleitet. Bei einer zu hohen Stofffracht wird das Wasser in die Kläranlage Waßmannsdorf<br />

abgeleitet.<br />

Potentielle Auswirkungen von Stoffeinträgen in Stillgewässern entstehen in der Bauphase auch durch<br />

die Nähe zu den Baustraßen und für die im Bereich der Flugbetriebsflächen Süd liegenden Kleingewässer<br />

durch Staubeintrag oder mögliche Havariefälle. Eine weitgehende Minimierung dieser Risiken ist<br />

durch die in der Nebenbestimmung zum Abschnitt C.II.15 „Natur und Landschaft“, ab Seite 786, festgeschriebene<br />

ökologische Baubegleitung zu erwarten.<br />

Veränderungen der Wasserqualität durch Stoffeinträge über die Atmosphäre, insbesondere Stickstoffverbindungen<br />

aus dem Luft- und Straßenverkehr, sind sowohl für die Fließ- als auch die Stillgewässer<br />

auszuschließen (siehe C.II.11 „Luftreinhaltung“, ab Seite 707).<br />

4.7.4.5 Baubedingte Grundwasserabsenkungen<br />

Durch baubedingte Grundwasserabsenkungen kann es zu Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser<br />

kommen, da teilweise Bauwerke (für die Schienenanbindung) unterhalb des gemessenen Grundwasserspiegels<br />

zu gründen sind. Im Bereich der Baugruben ist eine Grundwasserabsenkung von derzeit<br />

+39 m NN auf etwa +30 m NN erforderlich. Die Grundwasserhaltung erfolgt über einen Zeitraum von<br />

rund 4,5 Jahren. Hierdurch bildet sich im Hauptgrundwasserleiter ein Absenkungstrichter, dessen Zentrum<br />

bei Selchow liegen wird. <strong>Der</strong> sich dadurch ergebende Absenkungstrichter im Hauptgrundwasserleiter<br />

wird sich entsprechend des Baufortschrittes ausdehnen und zum Zeitpunkt der maximalen Absenkung<br />

eine Reichweite von bis zu 6,5 km haben. Bis in etwa 2 bis 3 km Entfernung zu den Baumaßnahmen<br />

sind maximale Absenkungen bis zu 1 m zu erwarten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass<br />

über hydraulische Verbindungen die Absenkungen im Hauptgrundwasserleiter eine Absenkung auch<br />

des oberflächennahen Grundwasser bewirken. Nach Beendigung der Grundwasserhaltung wird es rund<br />

1,5 bis 2 Jahre dauern, bis sich der Absenkungstrichter zurückgebildet hat, so dass für die baubedingten<br />

Grundwasserabsenkungen von einer Gesamtdauer von rund 7 Jahren auszugehen ist. Somit sind<br />

durch baubedingte Grundwasserabsenkungen relevante Auswirkungen zu erwarten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!