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Der Planfeststellungsbeschluss

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 551 von 1171<br />

Gesundheitsgefahr dient, deckt für das Endausbauszenario 20XX auch diesen Bereich der hohen<br />

Maximalpegel mit ab.<br />

2) Cortisol-Ausschüttung<br />

Viele Einwendungen und Stellungnahmen beziehen sich bei der Risikobetrachtung von Lärm auf<br />

die Rolle von Cortisol und die Katecholamine bei der Krankheitsentstehung. Insbesondere in den<br />

neunziger Jahren haben in Deutschland die umfangreichen Untersuchungen sowie auch Publikationen<br />

und die davon abgeleiteten Begrenzungswerte bei Fluglärm für wissenschaftliche Auseinandersetzungen<br />

gesorgt.<br />

Es ist zuerst die Frage zu beantworten, ob es bei Lärmeinwirkungen, insbesondere bei alltäglichem,<br />

immer wiederkehrendem Lärm, zu entsprechenden nachweisbaren Hormonveränderungen kommt.<br />

Die Ergebnisse zu schallbedingten Wirkungen auf die Nebennierenrinde (Cortisol) und das Nebennierenmark<br />

(Katecholamine) sind äußerst unterschiedlich. In der unten stehenden Tabelle sind Ergebnisse<br />

von Untersuchungen zu Hormonveränderungen bei Einwirkung von Industrie- und Verkehrslärm<br />

aufgeführt, bei denen die Katecholamine Adrenalin (A) und Noradrenalin (NA) und das<br />

Nebennierenrindenhormon Cortisol (oder dessen <strong>Der</strong>ivate) bestimmt wurden. Die Studien sind von<br />

ihrem wissenschaftlichen Ansatz her sehr verschieden, es handelt sich um Labor- und um Felduntersuchungen;<br />

es wurden die Auswirkungen von Arbeits- oder von Verkehrslärm untersucht, Zeitdauer<br />

und Pegel der Lärmbelastung waren dabei unterschiedlich. Die Untersuchungen fanden teilweise<br />

tags, teilweise nachts statt. Bestimmungen der Hormone erfolgten aus dem Blut oder aus<br />

dem Urin. Die Tabelle sagt nur etwas darüber aus, ob unter Lärm überhaupt eine Wirkung festgestellt<br />

wurde.<br />

Katecholamine<br />

Autoren Jahr Bedingungen dB(A) A NA Cortisol<br />

Osada et. al. 1969 Straße, Industrielärm Lmax = 60 = = ∅<br />

Atherley et. al. 1970 Fluglärm/Schreibmaschine, 7 Stunden 95 ∅ ∅ <br />

an 3 Tage<br />

Slob et. al. 1973 9-17 Uhr an 2 Tagen, Urin 80 () = =<br />

Brandenberger et. al. 1977 8 Pers. 2h versch. Lärm, Labor 84 - 105 ∅ ∅ =<br />

Manninen und Aro 1979 Arbeitslärm, Tagesverlauf, 292 Pers. >85 ∅<br />

Lundberg und Fran- 1979 Labor, 50min, mit und ohne Kontrolle 70 - 105 = = =<br />

kenhaeuser<br />

Follenius et. al. 1980 10-12 Uhr alle 30 sec. 45 und 99 = = ()<br />

Ising et. al. 1980 7 h psych. Belastung und Lärm 80 zu 50 = ∅<br />

Sato et. al. 1980 Kont./Kurzzeitlärm, Labor 100 ∅ ∅ =<br />

Rai 1981 Arbeitslärm 80 - 107 ∅ ∅ <br />

Iwamoto et. al. 1981 Labor 100 / 90 = = =<br />

Andsen et. al. 1982 Industrie, 20 min. 40 / 90 = = =<br />

Ising 1983 4 Tage 8.00 - 14.30 Uhr Verkehrslärm 50 / 60 = ∅<br />

Bolm-Audorff 1985 Arbeitslärm, epidemiol. 83 - 97 ∅ ∅ =<br />

Babisch 1986 Straßenlärm 51 - 70 ∅ ∅ <br />

Cavatorta et. al. 1987 Industrielärm bis 96 () () =<br />

Cavorta et. al. 1987 Straßenlärm 51 - 70 ∅ ∅ =<br />

Iwamoto et. al. 1988 15 min. Labor 60 - 100 ∅ ∅ =<br />

Fruhstorfer et. al. 1990 9-21 Uhr, Industrie 2. und 3. Tag 85 () =<br />

Ising et. al. 1990 Überfluglärm, 1min 105 bzw. 125 = = =<br />

Maschke 1992 16 Nächte; 16/ 32/ 64 mal 55/ 65/ 75 ∅<br />

Curio und Michalak 1992 Fluglärm 105 bzw. 125 = = =<br />

Schulte und Otten 1993 Tiefflug und ohne Tiefflug > 105<br />

Carter et. al. 1994 50LKW/Fluglärm 4 Nächte Lmax = 72 = = ∅

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