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Der Planfeststellungsbeschluss

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 591 von 1171<br />

Als Triebwerksleistung wurden ca. 10 % des Maximalschubes angesetzt. Dies ist ein typischer Wert<br />

für Rollvorgänge. In der Praxis werden im Übrigen in weiten Bereichen des RolIvorgangs nicht alle<br />

Triebwerke eingesetzt. Die den Berechnungen zugrunde gelegten Daten basieren jedoch durchweg<br />

auf dem Einsatz aller Triebwerke. Dies stellt eine weitere „worst case“-Annahme dar.<br />

Bei der Beschreibung des Betriebs von Hilfsgasturbinen auf den Abstellflächen wurde eine gleichmäßige<br />

Verteilung aller Flugzeuggruppen auf die Abstellpositionen angenommen. Eine derartige<br />

flächige Schallquellenverteilung kann in Anlehnung an das in der AzB beschriebene Berechnungsverfahren<br />

in Form einer Flugstrecke durch geeignete Kombination von Streckenverlauf, Korridorbreite<br />

und modifizierter Verteilungsfunktion simuliert werden.<br />

Daten über die durch den Betrieb von Hilfsgasturbinen erzeugten Schallpegel sind nur in begrenztem<br />

Umfang verfügbar. Bodenlärmuntersuchungen im Rahmen eines lärmphysikalischen Gutachtens<br />

für den Flughafen Hamburg deuten darauf hin, dass die Geräusche der Hilfsgasturbinen größenordnungsmäßig<br />

11 bis 13 dB(A) leiser sind als die bei gleichen Entfernungen durch Rollbewegungen<br />

erzeugten Geräusche. Diese Größenordnung wird auch durch die zur Verfügung stehenden<br />

Herstellerunterlagen bestätigt. Es wurden für den Betrieb der Hilfsgasturbinen daher gegenüber den<br />

Rollbewegungen um 10 dB(A) verminderte Pegelwerte angesetzt. Bezüglich der Abstrahlcharakteristik<br />

wurde Kugelsymmetrie angenommen, für die jeweils das auftretende Abstrahlmaximum<br />

zugrunde gelegt wurde. Diese Annahme impliziert, dass in den vom Abstrahlmaximum abweichenden<br />

Richtungen um bis zu 10 dB(A) zu hohe Pegel angesetzt wurden. Weiterhin wurde durchweg<br />

eine Energieversorgung durch Hilfsgasturbinen und keine externe Energieversorgung unterstellt,<br />

was eine die lmmissionssituation überbewertende Annahme darstellt, da die gebäudenahen Abstellpositionen<br />

mit einer entsprechenden Bodenstromversorgung für die Flugzeuge ausgestattet<br />

sind.<br />

Bei der Berechnung der von den Hilfsgasturbinen an den Abstellpositionen verursachten Geräusche<br />

wurde von einer mittleren Laufzeit von 30 Minuten ausgegangen. Nur für kleine Flugzeuge der Allgemeinen<br />

Luftfahrt wurde kein Betrieb von Hilfsgasturbinen zugrunde gelegt.<br />

2) Triebwerksprobeläufe<br />

Berechnungen zum Einfluss von Triebwerksprobeläufen wurden für die Szenarios 2007 und 20XX<br />

durchgeführt.<br />

Es wurde für das Szenario 2007 von durchschnittlich 4 Triebwerksprobeläufen pro Tag ausgegangen,<br />

von denen einer in die Nachtperiode zwischen 22 und 6 Uhr fällt. Für das Szenario 20XX wurden<br />

durchschnittlich 6 Probeläufe pro Tag zugrunde gelegt, von denen 2 in der Nacht zwischen 22<br />

und 6 Uhr durchgeführt werden. Dies entspricht etwa 2.190 Probeläufen im Gesamtjahr bei 360.000<br />

Flugbewegungen ohne Hubschrauber. Diese Zahlen sind vergleichbar mit der Situation am Flughafen<br />

Frankfurt.<br />

Den Untersuchungen für Triebwerksprobeläufe liegen Flugzeugmuster der Baureihe McDonnell<br />

Douglas MD-80 und des Baumusters Boeing B747-400 zugrunde. Es wurde angenommen, dass die<br />

Probeläufe jeweils zur Hälfte durch Flugzeuge dieser beiden Baureihen bestritten werden. Die Auswahl<br />

dieser Flugzeuge stellt eine „worst case“-Annahme dar, da die Baureihe MD-80 nach ICAO<br />

Anhang 16, Band 1, Kapitel 3 zertifizierte Flugzeuge mit mittlerem Nebenstromverhältnis und damit<br />

relativ hohen Emissionswerten repräsentiert, während die Boeing B747-400 das derzeit größte zivile<br />

Verkehrsflugzeug ist.

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