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Der Planfeststellungsbeschluss

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 736 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

Da die unmittelbar an den Straßen gelegenen Flächen auch weder landwirtschaftlich genutzt werden,<br />

noch zum Anbau von Gartenkulturen für die menschliche Ernährung, besteht für die menschliche Gesundheit<br />

insofern auch keine Gefahr. <strong>Der</strong> Verzehr von Nahrungspflanzen, Obst und Gemüse, die in<br />

Flughafenumgebung wachsen, wird weiterhin unbedenklich sein. <strong>Der</strong> Anbau sollte allerdings wie bisher<br />

nicht unmittelbar am Straßenrand erfolgen.<br />

Es wird kritisiert, dass in den Gutachten der Träger des Vorhabens keine Aussagen zu möglichen Belastungen<br />

durch Kontaminationen über verschiedene Belastungspfade, insbesondere über Nutzpflanzen,<br />

gemacht worden sein. Darauf ist zu antworten, dass alle im An- und Abflugbereich von Flughäfen<br />

durchgeführten Pflanzen- und Bodenuntersuchungen sowie Bioindikationsprogramme keine signifikante<br />

flugbetriebsbedingte Zusatzbelastung im Boden sowie in und auf Pflanzen ergeben haben. Insbesondere<br />

zwischen den Jahren 1971 und 1995 wurden an allen größeren Flughäfen in Deutschland Pflanzen<br />

und Bodenproben insbesondere auf Schwermetalle (SM) und Polyzyklische Aromate (PAH) untersucht.<br />

Parallel hierzu wurden häufig Bioindikationsprogramme mit Grünkohl zum Nachweis von PAH sowie mit<br />

Weidelgras zum Nachweis von SM durchgeführt. Die hierbei ermittelte Belastung entspricht den Werten<br />

der umliegenden Gebiete. Sie ist vor allem niedriger als an stark befahrenen Straßen. Nach Auffassung<br />

der planfeststellenden Behörde werden die in der Umgebung des Flughafens zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

vorkommenden wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, wie auch die landwirtschaftlichen Nutztiere<br />

und -pflanzen somit nicht durch Luftschadstoffe ihren Lebensraum einbüßen. Es werden auch keine<br />

Beeinträchtigungen in der Vitalität, Gesundheit oder des landwirtschaftlichen Ertrages erfolgen, noch<br />

werden die aus ihnen hergestellten Lebensmittel in der Qualität beeinträchtigt.<br />

Insofern sieht die Planfeststellungsbehörde auch keinen Grund zur Annahme, dass über Nutzpflanzen<br />

ein besonderer Kontaminationspfad verläuft, der zur gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bevölkerung<br />

führen könnte.<br />

Eigentümer von Gartengrundstücken haben eingewandt, es sei zu befürchten, dass die Verbrennungsrückstände<br />

von Luftfahrzeugen zu ölig-schmierigen Ablagerungen auf Obst, Gemüse und zum Trocknen<br />

aufgehängter Wäsche führen würden.<br />

Diese Einwände sind zurückzuweisen. Es ist nicht ersichtlich, dass die Immissionswirkung von Luftschadstoffen<br />

zu den o. g. Ablagerungserscheinungen führt. Es ist zwar berichtet worden, dass im näheren<br />

Umkreis eines Flugplatzes in Bayern Äpfel mit schwärzlichem Belag gefunden worden sind. In diesem<br />

Fall hat das Bayrische Landesamt für Umweltschutz die Äpfel untersucht und die sogenannte Pilzrußfleckenkrankheit<br />

festgestellt. <strong>Der</strong>en Ursache liegt jedoch nicht in Luftschadstoffen.<br />

11.4.5 Auswirkungen auf Gewässer<br />

Die Planfeststellungsbehörde ist davon überzeugt, dass eine vorhabensbedingte Gewässerbelastung in<br />

Folge des Eintrags von Luftschadstoffen ausgeschlossen werden kann. Gewässerbelastungen entstehen<br />

durch Immissionen über Eintrag von Regenwasser, Oberflächenabfluss oder Sickerwasserzufluss.<br />

Die flughafeninduzierten Immissionen in der weiteren Umgebung des Flughafens sind aufgrund von<br />

Dispersion sehr geringfügig. Darüber hinaus befinden sich unter den Gewässern der Flughafenumgebung<br />

keine vom oligo- oder mesotrophen Typ, für die eine Eutrophierung durch Nitrat-Eintrag nachteilige<br />

Konsequenzen hätte.<br />

Die Planfeststellungsbehörde teilt die Befürchtung von Einwendern nicht, dass durch Luftimmissionen<br />

eine Versäuerung der Gewässer in Flughafenumgebung eintreten wird. Eine Versäuerung der Gewässer<br />

ist aufgrund der hohen Ca-(Kalzium)-Werte unwahrscheinlich. Sie liegen z. B. beim Glasowbach

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