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Der Planfeststellungsbeschluss

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 406 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

Das Flughafengelände ist auch aus der Sicht der zu erwartenden Niederschläge für den Flugbetrieb<br />

geeignet. Bezüglich der zu erwartenden Mengen an Niederschlägen sind herkömmliche Verfahren zur<br />

Ableitung und Beseitigung ausreichend. Eine wesentliche Behinderung des Flugbetriebs ist nicht zu<br />

erwarten.<br />

Im langjährigen Mittel ist an 170 Tagen des Jahres mit messbarem Niederschlag zu rechnen. Ergiebige<br />

Niederschläge treten an rund zehn Tagen im Jahr auf. An 40 Tagen des Jahres liegt eine Schneedecke<br />

von mindestens 1 cm Höhe, an zwölf Tagen sind Schneedecken von 10 cm und mehr zu erwarten. An<br />

etwa zehn Tagen im Jahr treten strenge Fröste mit Temperaturen von -10 °C und darunter auf. Die<br />

Behinderungen des Flughafenbetriebs durch Frost und Schnee lassen sich größtenteils durch präventive<br />

Maßnahmen kompensieren. Dazu gehört z. B. ein gut organisierter Winterdienst. Bei starken<br />

Schneefällen kann es jedoch temporär zu Behinderungen des Verkehrs kommen.<br />

7.1.1.2 Windverhältnisse<br />

<strong>Der</strong> Standort ist auch bezüglich der Windverhältnisse als Flughafen geeignet. Die Anordnung der Start-<br />

und Landebahnen entspricht den flugbetrieblichen Anforderungen.<br />

<strong>Der</strong> Wind weht vorzugsweise aus westlichen Richtungen (West, Windsektor 255° bis 284° und Westsüdwest,<br />

Windsektor 225° bis 254°) mit jeweils 14 % aller Stunden. Windrichtungen um Nord sind am<br />

wenigsten vertreten. Höhere Windgeschwindigkeiten treten bei südwestlichen bis nordwestlichen Winden<br />

auf. Nach ICAO Anhang 14 sind unter Normalbedingungen Starts und Landungen ausgeschlossen,<br />

wenn die Querwindkomponente mehr als 20 Knoten (10,3 m/s) beträgt. Höhere Querwindkomponenten<br />

treten selten auf, der Benutzbarkeitsfaktor der Start- und Landebahnen beträgt über 99 %, er liegt damit<br />

deutlich über dem Mindestwert der ICAO von 95 %. Dies ist eine Folge der günstigen Ausrichtung der<br />

Start- und Landebahnen. Rückenwindkomponenten sind gering, mit Windspitzen muss nur selten gerechnet<br />

werden, Windböen mit mehr als 30 m/s treten im Mittel nur alle fünf bis acht Jahre auf.<br />

Einwender führen aus, dass die Ausrichtung der Start- und Landebahnen ungünstig sei, die neue Bahn<br />

orientiere sich formal an der vorhandenen Flughafenanlage. Ein anderer Flughafenstandort mit idealen<br />

Bedingungen für Allwetterflüge und uneingeschränkter Flugmöglichkeit rund um die Uhr müsse erst<br />

noch gefunden werden.<br />

Die Einwendungen werden zurückgewiesen. Flugzeuge starten und landen gegen den Wind, daher ist<br />

die Lage der Bahn durch die am Standort vorherrschende Windrichtung vorgegeben. Die Ergebnisse<br />

des amtlichen Gutachtens des DWD über die flugklimatischen Verhältnisse des Flughafens Berlin-<br />

Schönefeld (Gutachten M14) bestätigen die Achsrichtung der bestehenden und der neuen Start- und<br />

Landebahn. Eine Drehung ist daher aus flugbetrieblicher Sicht nicht notwendig. Es bestehen keine Bedenken,<br />

die neue Bahn an der Ausrichtung der bestehenden Bahn zu orientieren. Im übrigen haben die<br />

Träger des Vorhabens bei der Konfiguration des zukünftigen Start- und Landebahn-Systems mehrere<br />

Alternativen zur Lage der neuen Bahn geprüft. Im Rahmen der Konfigurationsanalyse (Gutachten M12)<br />

wurden u. a. die flugklimatischen Verhältnisse berücksichtigt.<br />

7.1.1.3 Sicht und Bewölkung<br />

Das Gelände weist für den Flugbetrieb günstige Sichtverhältnisse und Wolkenuntergrenzen auf, der<br />

Standort ist für die Anlage und den Betrieb eines Flughafens auch aus dieser Sicht geeignet.

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