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Der Planfeststellungsbeschluss

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 714 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

Luftschadstoffe ergriffen werden können, sofern die Belastung durch Luftschadstoffe dies erfordern<br />

sollte.<br />

11.3.1 Betrachtete Stoffe<br />

In der Immissionsprognose der Träger des Vorhabens sind die als besonders relevant einzustufenden<br />

Leitschadstoffe (vgl. oben unter „Leitstoffe“) und einige weitere Stoffe betrachtet worden. Insgesamt<br />

handelte es sich um:<br />

- Stickstoffoxide,<br />

- Kohlenmonoxid,<br />

- Schwebstäube/Ruß,<br />

- Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) unter besonderer Berücksichtigung von Benz(a)pyren<br />

(BaP),<br />

- HC (Summenwert der Kohlenwasserstoffe) unter besonderer Berücksichtigung von Benzol.<br />

Stickoxide entstehen durch Oxidation des Stickstoffs bei der Verbrennung von Luft. Damit sind die verschiedenen<br />

Oxidationsstufen des Stickstoffs (NxOy) Bestandteil der Auspuffgase aller Verbrennungsmotoren.<br />

Die Substanzen NO und NO2 sind für humantoxikologische Betrachtungen von Bedeutung. Die<br />

Stickstoff-Emissionen des Kfz- und Flugverkehrs erfolgen zu einem hohen Prozentsatz (> 90 %) als<br />

Stickstoffmonoxid (NO). Die Oxidation von NO zu NO2 erfolgt in Abhängigkeit vom Ozon-Gehalt der<br />

Luft, der somit limitierend wirkt. In den Ausbreitungsmodellen wird die NO-NO2-Umwandlung parametrisiert.<br />

Bei den prognostischen Berechnungen wird die Summe der Stickstoffoxide als NO2 ausgewiesen.<br />

Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Verbindungen<br />

bzw. Kohlenstoff selbst. Als Bestandteil der Luft wird es langsam zu CO2 oxidiert. Anthropogene Hauptemittenten<br />

sind Industrie, Haushalte und der Kfz-Verkehr. Gesamt betrachtet sind die Emissionen des<br />

Verkehrs in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Dennoch nimmt CO immer noch die Spitzenstellung<br />

von allen luftverunreinigenden Gasen ein.<br />

Die Kategorie Schwebstäube stellt keine Stoffgruppe dar, sondern beschreibt Partikel unterschiedlichster<br />

Herkunft (Industrie, Verkehr, Straßenabrieb, Aufwirbelungen, Vulkane etc.) und chemischer Zusammensetzung.<br />

Diese Aussage gilt eingeschränkt auch für Ruß, bei dem es sich allerdings größtenteils um Kohlenstoff<br />

handelt, der aus der Verbrennung von Treibstoffen stammt. Ruß ist die amorphe Modifikation des Kohlenstoffs,<br />

die sich bei unvollständiger Verbrennung von dampfförmigen, kohlenstoffhaltigen Verbindungen<br />

bildet. Dieselmotor-Emissionen enthalten neben gasförmigen Substanzen den sogenannten Dieselruß.<br />

An diese partikuläre Fraktion sind unterschiedliche organische Verbindungen adsorbiert wie z. B.<br />

polyzyklische Aromate oder Nitroarene, die zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führen können.<br />

Humantoxikologisch relevant werden Schwebstäube auch, weil sie als Träger für andere Stoffe fungieren.<br />

Das gilt insbesondere für die PM10 - Fraktion der Luftstäube, die Partikel kleiner oder gleich 10 µm<br />

umfasst. Diese können den Filtermechanismus der Lunge durchdringen, sich ablagern bzw. über den<br />

Verdauungstrakt Schadstoffe in den Organismus befördern.

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