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Der Planfeststellungsbeschluss

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil B - Sachverhalt<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 219 von 1171<br />

Berliner Flughäfen wurden 1999 zwar 167 Destinationen in 53 Ländern angeflogen, aber Reisende im<br />

interkontinentalen Verkehr mussten fast immer in einem der europäischen Drehkreuze umsteigen. <strong>Der</strong><br />

Grund ist, dass aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung der Region der Anteil der Geschäftsreisenden<br />

(1997 ca. 40 %, in Schönefeld 7,5 %) zu gering ist und die Berliner Flughäfen für den<br />

innerdeutschen wie internationalen Verkehr fast ausschließlich nur Endpunkt sind. 100 Im Jahr 2003 hatte<br />

der Flughafen Schönefeld ca. 1.751.000 Passagiere und damit einen Anteil von 13,2 % am gesamten<br />

Berliner Passagieraufkommen von ca. 13.306.000 pro Jahr. 101 Einen Aufschwung erwartet die Flughafen<br />

Berlin-Schönefeld GmbH durch die Ansiedlung von mehreren sogenannten „Billigfluglinien“ (Low<br />

Cost Carrier), darunter die britische Fluglinie easy jet, die seit Mai 2004 dreizehn Destinationen von<br />

Schönefeld aus anfliegt und die Passagierzahlen in den ersten drei Monaten des Jahres 2004 um<br />

63,7 % ansteigen ließ. 102<br />

Aufgrund des wachsenden Luftfrachtaufkommens in Schönefeld wurde im Januar 1999 ein neues<br />

ca. 28 Millionen DM teures Luftfrachtzentrum in Betrieb genommen, das eine Kapazität von 30.000<br />

Tonnen pro Jahr hat. Das Luftfrachtaufkommen in Schönefeld betrug nach dem Tiefstand von 4.183<br />

Tonnen 1993 im Jahr 2003 15.377 Tonnen (Berliner Flughafensystem 36.714 Tonnen). 103<br />

1992 beauftragte die FBS die Aéroports de Paris mit der Erstellung eines Masterplans für den mittelfristigen<br />

Ausbau Schönefelds, der aber verworfen wurde. 104 Am 25. Januar 1993 beschloss der Aufsichtsrat<br />

der BBF eine abgespeckte Version des Ausbaus von Schönefeld: bis 1996 sollte eine erste Baustufe<br />

für 4,5 Millionen Passagiere jährlich realisiert werden. In einer zweiten Baustufe könnten Anlagen für<br />

weitere 4,5 Millionen Passagiere in Angriff genommen werden. 105 Am 2. März 1994 veröffentlichte die<br />

Holding ein Modell des sogenannten Terminals West als erste Ausbaustufe für Schönefeld für 4,5 Millionen<br />

Passagiere jährlich. 106<br />

Die Corona Hotelbetriebs- und Beratungsgesellschaft plante Ende 1994 unter der Bedingung des Baubeginns<br />

für das Terminal West eine „Airport City“ mit drei Hotels, Parkhäusern, Kino und Ladenstraßen<br />

im Wert von 550 Millionen DM bis 1997 zu errichten. Bedingung war die zeitgleiche Fertigstellung des<br />

Terminals West, die Schließung Tempelhofs und eine 20jährige Betriebsgarantie für Schönefeld. 1995<br />

reichte die Holding die Antragsunterlagen für den Zwischenausbau Schönefelds (Terminal West) beim<br />

Verkehrsministerium des Landes Brandenburg ein. Das Land bestand auf einem Planfeststellungsverfahren<br />

für diese Ausbauten, weshalb die BBF im April 1995 das Land vor dem Bundesverwaltungsgericht<br />

wegen der Planfeststellungsbedürftigkeit der Ausbauten verklagte. Die FBS stellte die Investition<br />

aber im Januar 1996 bis zur Standortentscheidung zurück, woraufhin die Corona erklärte, dass sie ohne<br />

Terminal West auch die Airport City aufgebe. 107<br />

100 Grenzdörfer (2000), S. 72 f.<br />

101 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, Jahresstatistiken.<br />

102 Pressemitteilung der FBS GmbH vom 28.04.2004.<br />

103 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, Jahresstatistiken.<br />

104 von Przychowski (1996), S. 126, 128.<br />

105 von Przychowski (1996), S. 131.<br />

106 von Przychowski (1996), S. 139.<br />

107 von Przychowski (1996), S. 145, 151,155, 157, 159, 164, 171.

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