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Der Planfeststellungsbeschluss

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 397 von 1171<br />

vorgelegt. Außerdem sind im Rahmen der Aufstellung des LEP FS Alternativstandorte untersucht worden.<br />

<strong>Der</strong> Einwand ist damit entkräftet.<br />

6.4.2.1.2 Gesamtbeurteilung<br />

<strong>Der</strong> Standort Sperenberg genügt den unter C.II.6.2 „Standortanforderungen“, ab Seite 381, dargelegten<br />

Kriterien in erheblich geringerem Maße, als der Ausbau am Standort Schönefeld. Dies gilt insbesondere<br />

für die räumliche Beziehung zum Hauptaufkommensgebiet, für die verkehrliche Einbindung, die Verminderung<br />

von räumlichen Nutzungskonflikten und die Verbesserung der Umweltbilanz sowie für die<br />

Nutzung/Schaffung wirtschaftlicher Entwicklungspotenziale und -impulse. Er ist zur Erreichung der<br />

Planziele eindeutig nicht vorzugswürdig und kann deshalb ohne weitere vertiefende Untersuchungen<br />

als gleichwertige oder gar vorzugswürdige Alternative ausgeschlossen werden.<br />

6.4.2.2 Jüterbog-Ost<br />

Eine im Vergleich zu Sperenberg geringere Zahl von Einwendungen führt als Standortalternative auch<br />

den ehemaligen Militärflugplatz Jüterbog-Ost, zum Teil neben dem Standort Sperenberg, an. <strong>Der</strong><br />

Standortbereich befindet sich in Randlage des Landes Brandenburg zu Sachsen-Anhalt, im südlichen<br />

Teil des Kreises Teltow-Fläming, zwischen Luckenwalde und Jüterbog, östlich der Trasse der Anhalter<br />

Bahn. <strong>Der</strong> Lehrter Bahnhof ist 59 km entfernt (Bahnlinie).Es besteht keine direkte Anbindung an die<br />

Autobahn. Eine Anbindung an die BAB 9 besteht westlich in ca. 35 km, an die BAB 13 östlich in ca.<br />

65 km Entfernung. Das Berliner Zentrum ist mit dem Pkw in ca. eineinhalb Stunden Fahrzeit erreichbar<br />

(ca. 87 km). Die Besiedlung im unmittelbaren Umfeld ist gering, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Wirtschaftliche<br />

Impulsgeber sind in der Standortregion nicht vorhanden. Größter Arbeitgeber ist die Kreisverwaltung<br />

in Luckenwalde.<br />

Im Gegensatz zum Standort Schönefeld, wäre am Standort Jüterbog-Ost ein vollständiger Neubau erforderlich.<br />

Hierfür müsste das gesamte Gelände mit ca. 1.900 ha von den Trägern des Vorhabens erworben<br />

werden. Das mögliche Flughafenareal besteht wie in Sperenberg überwiegend aus langjährig<br />

militärisch genutzten Flächen mit hoher Munitionsbelastung mit entsprechendem Zeit- und Kostenaufwand<br />

für eine Sanierung vor der Bebauung. Seit dem Ende der militärischen Nutzung hat sich eine<br />

spontane Aufforstung weiter Flächen mit dem Charakter einer lockeren Heidelandschaft entwickelt.<br />

Inzwischen ist die gesamte Planungsfläche als FFH-Vorschlagsgebiet gemeldet. Zu den Einzelheiten<br />

der Auswirkungen des Vorhabens am Standort Jüterbog auf Natur und Landschaft wird auf C.III.3.2.3<br />

„Externe Standortvarianten“, ab Seite 1095, zur Umweltverträglichkeitsprüfung verwiesen.<br />

Auch für den Standort Jüterbog-Ost wird von Einwendern im Hinblick auf das raumordnerische Leitbild<br />

der dezentralen Konzentration und unter Hinweis auf den „Parallelfall“ des Flughafens München im<br />

Erdinger Moos ins Feld geführt, für die wirtschaftliche Prosperität der Südregion Brandenburgs um Luckenwalde/Jüterbog<br />

bzw. Finsterwalde könne der geradezu erwünschte Impuls gesetzt werden; sie sei<br />

gerade aufgrund der dortigen Infrastrukturschwächen und der hohen Zahl der Arbeitslosen entwicklungsfähig.<br />

<strong>Der</strong> Raum um Jüterbog-Ost ist hinsichtlich Infrastrukturnetz/Arbeitslosenrate ähnlich strukturiert wie das<br />

Umfeld von Sperenberg, und liegt von Berlin (Mitte) ähnlich weit entfernt. Daher wird auf die Ausführungen<br />

zu Sperenberg verwiesen. Das raumordnerische Leitbild der dezentralen Konzentration tritt zugunsten<br />

des Nähefaktors zum Hauptaufkommensgebiets der Hauptstadtregion zurück; es hat im Hinblick auf<br />

die gemeinsame Landesplanung mit Berlin zudem geringeres Gewicht, als im ROV 1994 zugrunde gelegt<br />

(vgl. LEP FS, S. 18). Das wirtschaftliche Entwicklungspotenzial ist in Schönefeld ungleich höher zu

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