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Der Planfeststellungsbeschluss

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 729 von 1171<br />

gruppen der Bevölkerung erreicht werden. Die Planfeststellungsbehörde ist der Auffassung, dass auch<br />

für Risikogruppen grundsätzlich keine unzumutbaren Verhältnisse eintreten werden.<br />

Weiterhin wird zum Gutachten M 11 kritisiert, dass nicht alle durch die Kerosinverbrennung entstehenden<br />

Stoffe (über 80 toxische Verbindungen) in ihrer Wirkung auf die Gesundheit und Umwelt betrachtet<br />

werden. Von den über 80 toxischen Verbindungen seien mindestens 20 kanzerogen. Es würden darüber<br />

hinaus auch sogenannte Xenoöstrogene entstehen, deren Auswirkungen auf die menschliche<br />

Gesundheit noch nicht vollständig erforscht seien.<br />

Die Planfeststellungsbehörde ist der Auffassung, dass die Träger des Vorhabens in ihren Gutachten<br />

und Nachuntersuchungen die wichtigsten humantoxikologisch wirksamen Stoffe und Substanzen ausreichend<br />

untersucht haben und auch durch andere Stoffe, die möglicherweise in geringen Konzentrationen<br />

vorliegen, keine gesundheitliche Beeinträchtigung eintreten werden (vgl. oben unter „Leitstoffe“).<br />

Die Einwände sind daher zurückzuweisen.<br />

Außerdem wird bemängelt, dass in den humantoxikologischen Untersuchungen keine Aussagen zu<br />

möglichen Kombinationswirkungen der Luftschadstoffe erfolgten.<br />

Die Planfeststellungsbehörde ist zu der Auffassung gelangt, dass keine zusätzlichen Beeinträchtigungen<br />

der Gesundheit der Bevölkerung durch Luftschadstoffe infolge von Kombinationswirkungen eintreten<br />

werden. Es ist in der Toxikologie allgemein akzeptiert, dass ausgeprägte additive Kombinationswirkungen<br />

nur im deutlich nachweisbaren Wirkbereich der Einzelkomponenten auftreten können. Neben<br />

der additiven treten antagonistische Wirkungen häufiger in Erscheinung, bei denen sich die Wirkungen<br />

der Einzelbestandteile verringern. Potenzierte Kombinationswirkungen sind selten beobachtet worden.<br />

Wenn die Dosen der einzelnen Komponenten deutlich unterhalb der Schwellenbereiche liegen, ist mit<br />

keiner Wirkung zu rechnen. Wie im Gutachten M 11 in den Einzelkapiteln und in den nachgereichten<br />

Bewertungen ausführlich dargestellt, liegen die zusätzlichen Immissionswerte im Wesentlichen im Bereich<br />

der Irrelevanzschwelle. Die Einwendungen sind zurückzuweisen.<br />

Es wird vielfach auch eingewandt, dass die Untersuchungen und prognostischen Berechnungen die<br />

tatsächlichen Verhältnisse zugunsten der Träger des Vorhabens verzerren würden.<br />

Die Planfeststellungsbehörde kann nach eingehender Prüfung der Gutachten keine Verzerrung erkennen.<br />

Vielmehr erfolgen die Prognosen oftmals auf der Grundlage von hoch angesetzten Hintergrundkonzentrationen<br />

und weiteren konservativen Annahmen zu Ungunsten der Antragsteller (z. B. konstante<br />

Hintergrundbelastung von 1997/98, Erhöhung der Hintergrundbelastung für Ruß/DME auf Werte innerstädtischer<br />

Bereiche). Die humantoxikologische Bewertung der Prognosen erfolgt durch eine fachlich<br />

anerkannte Organisation, der Gesellschaft für Umwelttoxikologie und Krankenhaushygiene mbH (GUK),<br />

deren Auswertungen nach heutigem Stand der Wissenschaft erfolgt. Die Einwände sind daher zurückzuweisen.<br />

11.4.2.1 Stickoxide<br />

Nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde werden die vorhabensbedingten Konzentrationen an<br />

Stickoxiden keine Werte erreichen, die gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Bevölkerung hervorrufen.<br />

Die Kurzzeit- und Langzeit-Grenzwerte nach 22. BImSchV werden nach allen durchgeführten prognostischen<br />

Berechnungen in den von Menschen bewohnten Bereichen zumeist nicht überschritten. Auch die

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