Der Planfeststellungsbeschluss

Teil C - Entscheidungsgründe Planfeststellungsbeschluss
Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld
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Insofern verlange das Luftverkehrsbedürfnis und der Widmungszweck eines Verkehrsflughafens die
Nutzung des Flughafens Berlin-Schönefeld auch in der Zeit zwischen 22:00 bis 06:00 Uhr. Der Schutz
der Flughafenumgebung werde durch den Einsatz sehr lärmarmer Flugzeuge und durch das Schallschutzprogramm
der Träger des Vorhabens, welches in den Schlafräumen der Wohnanwesen in der
Flughafenumgebung fluglärmbedingte Belastungen begrenzt, sichergestellt.
Aus den Gutachten M 1 und M 2 ergibt sich für das Ausbauverkehrsszenario 20XX ein Wert von
92 Starts und Landungen während der Nachtzeit, das entspricht einem Anteil von 8,5 % der täglichen
Gesamtflugbewegungen in den 6 verkehrsreichsten Monaten. Als absoluter Spitzenwert werden am
„Peak Day“ des Szenarios 20XX im Gutachten M1 zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr 107 Starts und
Landungen (10 %) von insgesamt 1.082 Flugbewegungen abgewickelt.
Die Träger des Vorhabens haben ergänzend ein Gutachten der Airport Research Center GmbH Aachen
(ARC) mit Datum vom 13.07.2004 vorgelegt, mit dem „Die Notwendigkeit der Durchführung von Flugbetrieb
auf dem Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld in der Zeit von 22.00 bis 6.00 Uhr“ untersucht wird.
In dem Gutachten werden anhand von Bedarfsstrukturanalysen die auf deutschen und europäischen
Flughäfen nachts durchgeführten Flüge ermittelt, welche in den als Segmente des Luftverkehrs (Linienverkehr,
Charterverkehr, Frachtverkehr, Luftpostverkehr) bezeichneten unterschiedlichen Flugarten in
der Zeit zwischen 22:00 bis 06:00 Uhr vertreten sind.
Die Untersuchung separiert zunächst den Nachtfluganteil an den Gesamtflugbewegungen auf dem auszubauenden
Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld im Jahr 2023 aus den Gutachten M 1 und M 2 als
Grundlage für die Bestimmung eines sog. Mengengerüsts, welches dann zwischen 22:00 bis 6:00 Uhr
nach Maßgabe der in der Zeit zwischen 22:00 bis 6:00 Uhr abzuwickelnden Segmente des Luftverkehrs
differenziert wird. Das daraus erzielte Ergebnis dient als Grundlage für die Untersuchung der strukturellen
Anforderungen und der Funktionen des auszubauenden Verkehrsflughafens Berlin-Schönefeld im
Netz der deutschen und europäischen Flughäfen im Prognosejahr.
Zur Bestimmung der zeitlichen Verteilung der prognostizierten Flugbewegungen sind auf der Grundlage
des ARC-Gutachtens die folgenden Verkehrssegmente zu betrachten:
- Passagier-Linienverkehr (Interkontinental- und der Kontinentalverkehr, einschließlich der Fluggesellschaften,
die niedrige Flugpreise anbieten, Low-Cost-Carrier):
Grundsätzlich besteht entsprechend den Feststellungen des ARC-Gutachtens im Interkontinentalverkehr
ein Bedarf für nächtliche Starts und Landungen, um entsprechend einem hohen Auslastungsbedarf
der Flugzeuge und im Hinblick auf Flugzeiten von über 12 Stunden die Verkehrsaufgabe
zu erfüllen. Demgegenüber nimmt das Interesse an Abflug- oder Ankunftszeiten ab, je weiter
sich die Starts und Landungen in die Nachtzeit, namentlich in die Zeit nach 24:00 Uhr und vor 05:00
Uhr (Kernzeit) verlagern.
Auch im Kontinentalverkehr (Kurz- und Mittelstreckenflüge) beschränkt sich das Interesse insbesondere
bei den Inlandsflügen, soweit sie Privatflüge sind oder Zubringercharakter haben, vornehmlich
auf die Randzeiten der Nacht, während ein Bedarf während der Kernzeit kaum besteht.
Eine Ausnahme bilden insoweit vornehmlich die spätabendlichen Rückkehrflüge und frühmorgendlichen
Abflüge sogenannter „homebased airlines“, also solcher Fluggesellschaften, die einen Instandhaltungsstützpunkt
auf dem Flughafen haben. Im Ergebnis ist festzustellen, dass auch im
Kontinentalverkehr vorwiegend in den Randzeiten der Nacht (22:00 bis 24:00 Uhr und 05:00 Uhr bis
06:00 Uhr) ein Bedarf für Nachtflugbetrieb besteht. Bei „homebased airlines“ besteht der Bedarf nä-