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Der Planfeststellungsbeschluss

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong> Teil C - Entscheidungsgründe<br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

44/1-6441/1/101 Seite 365 von 1171<br />

auf das zukünftige Verkehrsaufkommen am Flughafen Berlin-Schönefeld ist in der von den Trägern des<br />

Vorhabens vorgelegten Verkehrsprognose berücksichtigt worden. Auswirkungen auf das Passagieraufkommen<br />

sind dabei nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde hauptsächlich von den Hochgeschwindigkeitsverbindungen<br />

mit einer Entfernung von unter 500 km mit Bahnfahrzeiten von weniger als<br />

3,5 Stunden zu erwarten. Auf diesen Strecken wird das Wachstum des Luftverkehrs zukünftig geringer<br />

ausfallen oder sogar stagnieren.<br />

Allerdings zeigt das Beispiel Frankfurt, dass selbst bei einer offensiv betriebenen Verlagerung von Luftverkehr<br />

auf die Schiene das Potential nicht ausreicht, die wachsende Verkehrsnachfrage vollständig<br />

und dauerhaft abzudecken.<br />

Mit einem Kooperationsabkommen zwischen der Deutschen Bahn, Lufthansa und der Fraport AG wurde<br />

der Rahmen für eine verstärkte Zubringerfunktion der Bahn geschaffen. In der Folge dieses Abkommens<br />

strich die Lufthansa zahlreiche Kurzstreckenflüge. Jährlich konnten ca. 10.000 Kurzstreckenflüge<br />

auf die Schiene verlegt werden. Im Jahr 1999, das durch ein starkes Anwachsen des Luftverkehrs in<br />

Frankfurt gekennzeichnet war, ging die Zahl der innerdeutschen Flüge daraufhin gegenüber dem Vorjahr<br />

um 1,4 % zurück. Im ausgesprochenen „Boom-Jahr“ 2000 stagnierte die Zahl auf diesem Niveau,<br />

um 2001 - allerdings wohl auch aufgrund des temporären Rückgangs des Luftverkehrs infolge der Terroranschläge<br />

des 11. September 2001 - nochmals um 2,7 % zurückzugehen. Im Jahr 2002 stieg die<br />

Anzahl der Inlandsflugbewegungen gegenüber dem Vorjahr dann wieder leicht an.<br />

4.3.1.2 Straße<br />

Aus Sicht der Planfeststellungsbehörde stellt weder der motorisierte Individualverkehr noch der öffentliche<br />

Straßenverkehr eine ernsthafte Konkurrenz für den Luftverkehr dar.<br />

Diese Auffassung wird von den Untersuchungen zum Bundesverkehrswegeplan unterstützt. Die Gesamtzunahme<br />

der Fahrtenzahl im motorisierten Individualverkehr entsteht vor allem im Privat- sowie im<br />

Einkaufs-, Geschäfts- und Berufsverkehr. Aufgrund der in diesen Bereichen relativ kurzen Fahrstrecken<br />

nimmt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs an der gesamten Verkehrsleistung im Vergleich<br />

zum Luftverkehr sogar etwas ab. Darüber hinaus kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass<br />

selbst im Integrationsszenario die Maßnahmen dieses Szenarios nicht ausschließlich dämpfend auf den<br />

Luftverkehr wirken, sondern durch die stärkere Verteuerung des Pkw-Verkehrs teilweise sogar expansiv<br />

wirken. Die Leistungen des öffentlichen Straßenverkehrs werden im Wesentlichen im Nahverkehr erbracht<br />

und stehen somit nicht in Konkurrenz zum Luftverkehr.<br />

4.3.2 Sonstiges<br />

Nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde konnte bisher kein Nachweis über einen Rückgang des<br />

Zuwachses an Passagieren durch den Einfluss der modernen Kommunikationstechnologien erbracht<br />

werden. <strong>Der</strong> Einfluss auf das Fluggastaufkommen ist aus Sicht der Planfeststellungsbehörde äußerst<br />

gering.<br />

<strong>Der</strong> Einfluss moderner Kommunikationstechnologien insbesondere auf beruflich bedingte Reisen wird<br />

seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Eine für die Planfeststellungsbehörde plausible Annahme besagt,<br />

dass in naher Zukunft die Nachfrage nach Geschäftsreisen zunächst gedämpft wird, um danach<br />

einige Jahre später durch die verstärkten internationalen Geschäftsmöglichkeiten, die nachweislich aus<br />

der IT-Technologie resultieren, wieder anzusteigen, und sich somit ein weiteres Wachstum des Luftverkehrs<br />

ergibt.

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