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Der Planfeststellungsbeschluss

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 408 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

7.1.2 Konfiguration<br />

Die Träger des Vorhabens verfolgen mit dem beantragten Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld<br />

das Ziel, 360.000 Flugbewegungen pro Jahr mit einem Aufkommen von ca. 83 Flugbewegungen in der<br />

Spitzenstunde abzuwickeln sowie 30 Millionen Fluggäste und bis zu 600.000 Tonnen Luftfracht pro Jahr<br />

abzufertigen. Flugbetrieb soll mit allen Flugzeugen einschließlich der größten und schwersten möglich<br />

sein. <strong>Der</strong> Flughafen sollte daher den Anforderungen des im Anhang 14 von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation<br />

ICAO definierten Flugplatzreferenzcodes (aerodrome reference code) 4F entsprechen.<br />

Das erste Element, die Code-Zahl (code number), ist auf die verfügbare Länge der Start- und Landebahn<br />

bezogen, Flughäfen mit einer Flugzeug-Bezugsstartbahnlänge ab 1.800 m entsprechen der Code-<br />

Zahl 4. Das zweite Element, der Code-Buchstabe (code letter), bezieht sich auf die verfügbaren Breiten<br />

der Flugbetriebsflächen. Für Flugzeuge mit Spannweiten der Tragflächen bis zu 80 m und einer äußeren<br />

Breite des Hauptfahrwerks (Spurbreite) von bis zu 16 m müssen die Flächen die Anforderungen des<br />

ICAO-Anhangs 14 nach Code-Buchstabe F erfüllen. Flughäfen mit Code-Buchstaben E sind für Flugzeuge<br />

mit Flügelspannweiten bis zu 52 m und Spurbreiten bis zu 14 m geeignet. Die bestehende Flughafenanlage<br />

genügt den Anforderungen nach Flugplatzreferenzcode 4E.<br />

Die Planfeststellungsbehörde folgt bei ihren Entscheidungen den Standards und Empfehlungen des<br />

ICAO-Anhangs 14. Die Anforderungen nach Code-Buchstabe F für große und schwere Flugzeuge wurden<br />

mit der 3. Änderung zum Anhang 16, Band I vom März 1999 aufgestellt und ab 4. November 1999<br />

zur Anwendung empfohlen. Spezielle Anforderungen im Zusammenhang mit dem Betrieb des sich in<br />

der Entwicklung befindlichen Großraumflugzeugs Airbus A380 auf bestehenden Flughäfen sind im<br />

„Common Agreement Document“ der A380 Airport Compatibility (AACG) Group (Version 2.1, Stand<br />

Dezember 2002) enthalten und vom BMVBW zur Anwendung empfohlen. Da die Träger des Vorhabens<br />

für Flugbetriebsflächen die Einordnung nach Code-Buchstabe F anstreben (vg. Antrag Band A II, Abschnitt<br />

4.1), hat die Planfeststellungsbehörde geprüft, ob die Flugbetriebsflächen jeweils die Anforderungen<br />

des ICAO-Anhangs 14 eingehalten.<br />

Kernstück des beantragten Ausbauvorhabens ist die Erweiterung der Flugbetriebsflächen sowie der<br />

Passagier- und Frachtabfertigungsanlagen auf dem bestehenden Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld.<br />

Dies umfasst den Bau einer neuen Start- und Landebahn südlich des bestehenden Flughafengeländes<br />

und Aufgabe der bestehenden Nordbahn, die Einbeziehung der vorhandenen Stoppbahnen der bestehenden<br />

südlichen Start- und Landebahn als Startlaufstrecke bzw. Landestrecke, die Anlage der erforderlichen<br />

Schnellabrollbahnen, Rollbahnen und Vorfeldflächen sowie die Errichtung der für die Passagier-<br />

und Frachtabfertigung benötigten Hochbauten im Bereich zwischen der bestehenden Südbahn<br />

und der neuen Start- und Landebahn.<br />

Die Dimensionen des auszubauenden Verkehrsflughafens Berlin-Schönefeld werden insbesondere<br />

durch die Lage der neu zu errichtenden südlichen Start- und Landebahn des Verkehrsflughafens Berlin-<br />

Schönefeld bestimmt. Zur Optimierung und Einpassung dieser neuen Start- und Landebahn in das Gelände<br />

südlich des bestehenden Verkehrsflughafens Berlin-Schönefeld haben die Träger des Vorhabens<br />

eine Konfigurationsanalyse durchführen lassen. Die Konfigurationsanalyse dient in erster Linie als Entscheidungshilfe<br />

im Hinblick auf die Eingriffsminimierung. In der Konfigurationsanalyse wurden alternative<br />

Konfigurationen eines künftigen Systems aus zwei Start- und Landebahnen für den ausgebauten<br />

Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld miteinander verglichen. Die maßgeblichen konfigurationsbedingten<br />

Auswirkungen des auszubauenden Flughafens auf seine Umgebung wie Fluglärm, Geländeverbrauch,<br />

Erdmassenausgleich, Landschaftsökologie und Naturschutz wurden im Hinblick auf verschiedene<br />

alternative Lagen der neuen Start- und Landebahn ermittelt und bewertet.

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