Der Planfeststellungsbeschluss

Planfeststellungsbeschluss Teil C - Entscheidungsgründe
Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld
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Die Einwendungen und Stellungnahmen richten sich vor allem auf folgende Problembereiche:
- die lärmbedingte Störung der Erholung an sich, im Wohnumfeld, Terrassen und Gärten,
- die lärmbedingte Einschränkung der Nutzung von Erholungsgebieten,
- die lärmbedingte Einschränkung und Beeinträchtigung von speziellen Erholungsaktivitäten, Vereinsaktivitäten
u. a.,
- die Festlegung von Grenz- und Orientierungswerten gegen die negativen Einflüsse von Fluglärm
auf die Erholung.
Da Erholung mit Kommunikation und Erhalt der Gesundheit von den Einwendern in Verbindung gebracht
wird, ergeben sich auch hier Überschneidungen zu den anderen Abschnitten. Die Einwender
befürchten aufgrund der Lärmbelastungen einen Verzicht auf den Aufenthalt im Freien, eine Verlagerung
von Freizeitaktivitäten in weniger lärmbelastete Bereiche, eine Verlagerung des Tourismus in andere
Randbereiche Berlins und einen nachteiligen Strukturwandel durch Wegzug wirtschaftlich besser
gestellter Personen als Eigentümer, Mieter oder Pächter. Befürchtet werden eine Beeinträchtigung der
Orientierung zu Wasser, der Steuerung von Wettkämpfen des Wassersports mit akustischen Signalen
sowie Einschränkungen bei der Erholungsnutzung des Flughafenumfeldes. Bei einer hohen Anzahl von
über 20 Überflügen in der Stunde seien keine ausreichenden Erholungsphasen zwischen einzelnen
Fluglärmereignissen gegeben. Zur Beurteilung der Verlärmung von Erholungsgebieten seien deshalb
auch weitere Planungs-, Grenz- und Orientierungswerte heranzuziehen, wie z. B. die DIN 18005, die für
die städtebauliche Planung für Park-, Friedhofs- und Kleingartenanlagen einen Orientierungswert von
55 dB(A) vorsieht.
Nach Ansicht der Planfeststellungsbehörde ist die DIN 18005 keine geeignete Beurteilungsgrundlage
für Fluglärm.
Im Antrag wurde zunächst die Schwelle für die Erheblichkeit der Auswirkungen auf die Erholungsfunktion
bei einem Dauerschallpegel Leq(3,Tag) von 62 dB(A) festgelegt. Bereiche mit einer hohen Erholungsfunktion,
die innerhalb der 62 dB(A) - Lärmkontur liegen, wurden als erheblich beeinträchtigt bewertet.
Im ursprünglichen LBP wurde eine multifunktionale Kompensation für diese Beeinträchtigungen des
Schutzgutes Landschaft vorgesehen. Der Wert von 62 dB(A) wurde im Anhörungsverfahren von Trägern
öffentlicher Belange kritisiert. Als Ergebnis des Anhörungsverfahrens zeigte sich, dass hier der
Wert für eine erhebliche Belästigung aus dem lärmmedizinischen Gutachten übernommen wurde, ohne
eine eigene Bewertung der Erholungsverminderung durch Verlärmung innerhalb der UVS vorzunehmen.
Aufgrund der Ergebnisse des Anhörungsverfahrens haben die Träger des Vorhabens eine neue Darstellung
der durch Verlärmung der Erholungsfunktion verursachten Beeinträchtigungen innerhalb der
UVS vorgelegt. Für die Abgrenzung des Bereichs, in dem Auswirkungen auf die Erholungsnutzung zu
betrachten sind, wird von den Trägern des Vorhabens nunmehr der in der aktuellen lärmmedizinischen
Diskussion vorgeschlagene präventive Richtwert für das Schutzziel Erholung/Rekreation von Leq(3,Tag) 57
dB(A) herangezogen. Die in der ergänzten Fassung des LBP dargestellten Beeinträchtigungen des
Schutzguts Landschaft werden allerdings nicht mehr als kompensationspflichtige Eingriffe angesehen
(vgl. dazu Kapitel Naturschutz und Landschaftspflege).