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Der Planfeststellungsbeschluss

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Teil C - Entscheidungsgründe <strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld<br />

Seite 718 von 1171 44/1-6441/1/101<br />

verschiedenen Klassen und Betriebszustände stehen in der Emissionsdatenbank der Internationalen<br />

Zivilluftfahrtorganisation zeitbezogene Kraftstoffverbrauchswerte und Emissionsindizes für die Komponenten<br />

CO, HC und NOx zur Verfügung. Die Werte dieser Datenbank basieren auf einem im Anhang 16,<br />

Band II zum Abkommen über die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO international festgelegten<br />

Messverfahren. Die Emissionsdatenbank unterliegt einer ständigen Aktualisierung.<br />

Von verschiedenen Trägern öffentlicher Belange und zahlreichen privaten Einwendern ist kritisiert worden,<br />

die den Ausbreitungsrechnungen zugrunde liegenden Abgasemissionen des Luftverkehrs seien<br />

von den Trägern des Vorhabens fehlerhaft ermittelt worden. Insbesondere aufgrund sehr optimistischer<br />

Annahmen zur zukünftigen Entwicklung der Triebwerkstechnologie, sei eine zu geringe Gesamtmenge<br />

für die jährlich ausgestoßenen Luftschadstoffe angesetzt worden.<br />

Die Planfeststellungsbehörde hat aus diesem Grund beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

e. V. (DLR) eine Plausibilitätsprüfung des von den Trägern des Vorhabens vorgelegten Gutachtens<br />

„Schadstoffimmissionen“ im Hinblick auf die durch den Luftverkehr verursachten Emissionen<br />

durchführen lassen.<br />

Das DLR kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl die Methodik als auch das verwendete Datenmaterial<br />

eine grundlegend realistische Basis im Rahmen der im Gutachten „Schadstoffimmissionen“ vorgelegten<br />

Ergebnisse hinsichtlich Brennstoffverbrauch und Emissionen des Luftverkehrs im Flughafennahbereich<br />

bilden. Die verwendeten Flugzeug/Triebwerkkombinationen können für europäische Verhältnisse als<br />

durchaus aktuell eingestuft werden. Die im Gutachten „Schadstoffimmissionen“ angegebenen Szenarios<br />

hinsichtlich der NOx-, CO- und HC-Emissionen werden seitens des DLR bestätigt. Für differenzierte<br />

Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol und BaP liegen die verwendeten mittleren Werte in der<br />

gleichen Größenordnung wie sie dem DLR aus allerdings bisher nur wenigen Messungen punktuell<br />

vorliegen.<br />

In Bezug auf Rußemissionen bestätigen detaillierte Kontrollrechnungen, dass für das Szenario 20XX<br />

bei heutigem Technologiestand im Mittel ein Emissionsindex von 0,031 g/kg Brennstoff zu erwarten ist,<br />

d. h. nahe an dem im Gutachten „Schadstoffimmissionen“ angenommenen Wert. Da in den Kontrollrechnungen<br />

weder die Weiterentwicklung der Triebwerkstechnik noch die Veränderung der Flotte, d. h.<br />

den Ersatz älterer Flugzeuge und Triebwerke durch neue, berücksichtigt ist, können die Ergebnisse als<br />

ungünstigster Fall („worst case“) angesehen werden, da sie keinerlei technische Erneuerung enthalten.<br />

Um die Weiterentwicklung der Technologie für das Szenario 20XX zu berücksichtigen, hat das DLR für<br />

eine weitere Kontrollrechnung aus existierenden Triebwerken diejenigen mit den geringsten Rußemissionen<br />

ausgewählt und in die Berechnung übernommen. Würde für das Szenario 20XX eine derartige im<br />

Mittel mit der besten bereits derzeit verfügbaren Technologie ausgestattete Flugzeugflotte zugrunde<br />

gelegt, ist eine Absenkung hinsichtlich der spezifischen Rußemissionen auf 0,02 g/kg Brennstoff zu<br />

erwarten. Dieses Ergebnis wird seitens des DLR aus heutiger Sicht als „konservativ“ bezeichnet. Es<br />

enthält noch keinerlei Abschätzung über zukünftige Erfolge bei der Entwicklung emissionsärmerer<br />

Brennkammern, sondern basiert allein auf der Annahme, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre die<br />

beste heute verfügbare Triebwerkstechnik Flottendurchschnitt wird.<br />

Bei der im Gutachten „Schadstoffimmissionen“ gewählten Methodik der Emissionsberechnung kann<br />

man zudem davon ausgehen, dass insbesondere Schadstoffe wie NOx und Ruß, die vor allem bei hoher<br />

Triebwerksleistung entstehen, eher überbewertet werden, da durch die Annahme, dass alle Startvorgänge<br />

mit maximaler Triebwerksleistung durchgeführt werden, jeweils der ungünstigste Fall in Bezug<br />

auf die Emissionen angesetzt wird.

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