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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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84 Fiinftes Kapitel.<br />

braucht, son<strong>der</strong>n durch Tausch zur Erwerbung an<strong>der</strong>er Giiter<br />

o<strong>der</strong> produktiver Dienste verwendet werden. Ebensowenig<br />

wie jene Genufigiiter ist das Geld selbst Mittel <strong>des</strong> Erwerbes;<br />

erst die Giiter sind es, die ftir das Geld o<strong>der</strong> jene<br />

Genufigiiter eingetauscht werden. Geld, das ,,muflig" daliegt,<br />

d. h. nicht gegen an<strong>der</strong>e Giiter eingetauscht werden<br />

soil, ist auch kein Teil <strong>des</strong> Kapitals, bringt keine Friichte.<br />

Bestandteil <strong>des</strong> Privatkapitals ist das Geld nur, weil <strong>und</strong><br />

insoferne es fur das wirtschaftende Subjekt Mittel zur Erlangung<br />

<strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Kapitalgtitern ist.<br />

§ 3. Unter Sozial- (Produktiv-)kapital versteht Bohm-<br />

Bawerk den Inbegriff <strong>von</strong> Produkten, die zu fernerer Produktion<br />

zu dienen bestimmt sind 1 . Halt man an unserer<br />

oben entwickelten Ansicht fest, wonach das Geld nicht unter<br />

die Produktivguter einzubeziehen ist, dann gehort das Geld<br />

auch nicht zum Sozialkapital. Bohm rechnet es freilich<br />

dazu, ebenso wie vor ihm die Mehrzahl <strong>der</strong> Nationalokonomen.<br />

Diese Stellungnahme ergibt sich folgerichtig aus <strong>der</strong> Auffassung<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> als Produktivgut, sie findet hier allein<br />

ihre Stutze, <strong>und</strong> wir haben auch gegen sie polemisiert, als<br />

wir den Nachweis zu erbringen suchten, dafi das Geld kein<br />

Produktivgut ist.<br />

Ubrigens glauben wir behaupten zu durfen, daft jene<br />

Schriftsteller, welche das Geld zu den Produktiv- <strong>und</strong> folglich<br />

zu den Kapitalgiitern gerechnet haben, es damit nicht<br />

sehr genau genommen haben. An jener Stelle ihres Systems,<br />

wo sie <strong>von</strong> den Begriffen Gut <strong>und</strong> Kapital handeln, pflegen<br />

sie das Geld unter den Bestandteilen <strong>des</strong> Sozialkapitals<br />

aufzuzahlen. Irgendwelche weitere Konsequenzen werden<br />

aus dieser Schematisierung jedoch nicht gezogen. Im Gegenteil.<br />

Dort, wo die Anwendung <strong>der</strong> Lehre vom Kapitalcharakter<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> gemacht werden mufite, scheint man<br />

sie plotzlich vergessen zu haben. Bei <strong>der</strong> Besprechung<br />

1 Vgl. Bohm-Bawerk a. a. 0. II. Teil. S. 54f., S. 130ff.

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