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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geldwertpolitik. 279<br />

hanger aber war ohne weiteres inflationistisch gesinnt. Sie<br />

erblickten in <strong>der</strong> Doppelwahrung nichts an<strong>der</strong>es als ein<br />

Mittel zur Hebung <strong>des</strong> Preises ihrer Produkte, <strong>der</strong> eine entsprechende<br />

Steigerung <strong>der</strong> Produktionskosten, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Lohne, entwe<strong>der</strong> gar nicht o<strong>der</strong> zumin<strong>des</strong>t nicht sofort<br />

nachfolgen sollte l .<br />

Der Bimetallismus ist wohl fiir immer erledigt. Dafl<br />

er auch in Mitteleuropa nicht <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en inflationistischen<br />

Parteien abgelost wurde, dafi mit ihm, wohl fiir lange Zeit,<br />

auch aller Inflationismus ein Ende fand, ist auf ahnliche<br />

Umstande zuruckzufiihren, wie sie fur die Vereinigten Staaten<br />

festgestellt werden konnten: auch in Europa ist <strong>der</strong> inflationistische<br />

Protektionismus durch den zollpolitischen Protektionismus<br />

verdrangt worden.<br />

§ 5. Die kritische Wiirdigung <strong>des</strong> Inflationismus, d. i.<br />

jener Politik, welche eine Verringerung <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong> Gel <strong>des</strong> anstrebt, mufi sich zunachst daruber<br />

klar werden, dafi dievolkswirtschaftlichenBegleiterscheinungen<br />

<strong>des</strong> Sinkens <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>, um <strong>der</strong>entwillen allein<br />

ja dieses Sinken angestrebt wird, stets <strong>von</strong> begrenzter zeitlicher<br />

Dauer sind. Der Rilckgang <strong>des</strong> inneren Tauschwertes<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> zieht jene oben naher besprochenen Folgen nach<br />

sich; tritt in <strong>der</strong> riicklaufigen Bewegung <strong>des</strong> Geldwertes<br />

dann wie<strong>der</strong> ein Stillstand ein, dann passen sich die Preise<br />

aller Giiter <strong>und</strong> Dienstleistungen den neuen Verhaltnissen<br />

an <strong>und</strong> dieWirkungen <strong>der</strong> Geldwertveran<strong>der</strong>ung verschwinden<br />

allmahlich; nur eine Folge bleibt zuruck: die Verringerung<br />

<strong>des</strong> Betrages jener Schuldsummen, die noch aus <strong>der</strong> Zeit<br />

<strong>des</strong> hoheren Geldwertes aushaften. Will man die wirtschaftlichen<br />

Folgen <strong>des</strong> Sinkens <strong>des</strong> Geldwertes dauernd erhalten,<br />

dann mufi man fortwahrend zu neuen Verringerungen <strong>der</strong><br />

Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> schreiten. Es geniigt keineswegs, einmal<br />

eine Mafiregel zur Herabsetzung <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong><br />

1 Vgl. Arendt, Leitfaden <strong>der</strong> Wahrungsfrage. 18. Aufl. Berlin<br />

1898. S. 10 ff.

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