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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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<strong>Umlaufsmittel</strong> <strong>und</strong> Geldbedarf. 3(33<br />

<strong>des</strong> Umfanges ihrer Kreditgewahrung, nur solche Wechsel<br />

aussuchen will*.<br />

§ 6. Die Darlehensgesuche, die an die Banken herantreten,<br />

sincl nicht Gesuche um Uberlassung <strong>von</strong> Geld, son<strong>der</strong>n<br />

urn Uberlassung <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en wirtschaftlichen Giitern. Der<br />

Darlehenswerber sucht Kapital, nicht Geld; er sucht Kapital<br />

in Geldform, weil allein die Verfiigung iiber Geld ihm die<br />

Moglichkeit bietet, auf dem Markte alle jene Realkapitalien<br />

zu erwerben, die er gerade benotigt. Die eigentiiraliclie Erscheinung,<br />

<strong>der</strong>en Wesen dem Nationalokonomen seit mehr<br />

als h<strong>und</strong>ert Jahren die schwierigsten Ratsel aufgegeben hat,<br />

besteht nun darin, dafi das Bediirfnis <strong>der</strong> Kreditsucher nach<br />

Kapital <strong>von</strong> den Banken durch Ausgabe <strong>von</strong> Geldsurrogaten<br />

befriedigt wird; es ist klar, dafi es sich dabei nur um eine<br />

vorlaufige Befriedigung <strong>der</strong> Kapitalanspriiche handeln kann.<br />

Aus dem nichts konnen die Banken kein Kapital ins Leben<br />

rufen; wenn die <strong>Umlaufsmittel</strong> den Begehr nach Kapital<br />

stillen, somit den Darlehensempfangern wirklich die Herrschaft<br />

iiber Kapitalgiiter sichern, dann mtissen wir uns erst<br />

nach <strong>der</strong> Quelle umsehen, aus <strong>der</strong> dieser Kapitalzufluft<br />

kommt. Es wird nicht beson<strong>der</strong>s schwer sein, sie aufzudecken:<br />

Wenn die <strong>Umlaufsmittel</strong> als Geldsurrogate alle<br />

Dienste <strong>des</strong> Gel <strong>des</strong> leisten, wenn sie den Geldvorrat <strong>der</strong><br />

Menschen im weiteren Sinne vermehren, dann mufi ihre<br />

Ausgabe <strong>von</strong> entsprechenden Einwirkungen auf die Gestaltung<br />

<strong>des</strong> zwischen dem Gelde <strong>und</strong> den iibrigen wirtschaftlichen<br />

Giitern bestehenden Austauschverhaltnisses begleitet sein.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> Kapitalbeschaffung fur die Empfanger <strong>der</strong><br />

in <strong>Umlaufsmittel</strong>n gewahrten Darlehen tragen alle jene,<br />

welche durch die eintretenden Veran<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> inneren<br />

objektiven Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> geschadigt werden; <strong>der</strong><br />

Gewinn aus <strong>der</strong> ganzen Transaktion aber kommt sowohl den<br />

Emittenten <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>, die ihn freilich mitunter mit<br />

1 Vgl. Prion, Das deutsche Wechseldiskontgeschaft. Leipzig 1907.<br />

S. 120 if., 291 ff.

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