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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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78 Funftes Kapitel.<br />

gtitern" <strong>und</strong> damit den Produktivgiitern beizuzahlen — das<br />

Gleiche spricht iibrigens auch gegen seine Einreihung unter<br />

die Genufigtiter — ist folgende Erwagung: Durch den Verlust<br />

eines Genufigutes o<strong>der</strong> eines Produktivgutes erwachst<br />

den Menschen ein Ausfall an Bediirfnisbefriedigung; sie<br />

werdeu armer. Durch den Zuwachs eines solchen Gutes<br />

wird ihr Versorgungsstand besser; sie werden reicher. Nicht<br />

das Gleiche kann vom Verluste o<strong>der</strong> Zuwachse <strong>von</strong> Geld<br />

gesagt werden. Veran<strong>der</strong>ungen in dem <strong>der</strong> Volkswirtschaft<br />

zur Verfiigung stehenden Bestand an Produktiv- o<strong>der</strong> Konsumgtitern<br />

ziahen ebenso wie solche im Bestande an Geld Veran<strong>der</strong>ungen<br />

im Werte nach sich; wahrend aber die Veran<strong>der</strong>ungen<br />

im Werte <strong>der</strong> Produktiv- <strong>und</strong> Genufigiiter auf<br />

den Ausfall o<strong>der</strong> Zuwachs an Bediirfnisbefriedigung keinen<br />

Einflufi haben, passen die Veran<strong>der</strong>ungen im Geldwerte den<br />

Geldbestand <strong>der</strong>art dem Geldbedarf an, dafi <strong>der</strong> Versorgungsstand<br />

<strong>der</strong> Menschen <strong>der</strong>selbe bleibt. Eine Vermehrung <strong>der</strong><br />

Geldmenge kann den Wohlstand <strong>der</strong> Bevolkerung ebensowenig<br />

vermehren, wie ihn ihre Verringerung vermin<strong>der</strong>n<br />

kann. Von diesem Standpunkte betrachtet, sind daher die<br />

fur den Gelddienst verwendeten Sachgiiter in Wahrheit jener<br />

dead stock, which . . . produces nothing, als welchen ihn<br />

Adam Smith bezeichnet 1 .<br />

Wir haben nachweisen konnen, dafi <strong>der</strong> indirekte Tausch<br />

unter gewissen Voraussetzungen eine notwendige Erscheinung<br />

auf dem Markte ist. Der Vorgang, dafi Giiter nicht um<br />

ihrer selbst willen begehrt <strong>und</strong> im Tausche erworben werden,<br />

son<strong>der</strong>n nur <strong>des</strong>halb, um sie zu weiterem Tausche zu verwenden,<br />

kann aus unserem Marktverkehre nicht verschwinden,<br />

weil die Vorbedingungen fur seine Notwendigkeit in <strong>der</strong><br />

weitaus iiberwiegenden Mehrzahl aller Tauschakte zutreffen.<br />

Die wirtschaftliche Ausgestaltung <strong>des</strong> indirekten Tausches<br />

fiihrt zur Ausbildung eines allgemein gebrauchlichen Tauschmittels,<br />

zur Entstehung <strong>und</strong> Vervollkommnung <strong>des</strong> Geld-<br />

1<br />

Vgl. Smith, An Inquiry into the Nature and Causes of the<br />

Wealth of Nations. Ausgabe Basil 1791. II. Bd. S. 77.

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