30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

312 Erstes Kapitel.<br />

irrelevant, da <strong>der</strong> neuen Belastung ein vollkommen entsprechen<strong>des</strong><br />

Aktivum gegentibersteht. Gewinn kann die Bank<br />

aus diesem Geschafte nicht erzielen. Im Gegenteile: es ist<br />

verlustbringend, da den Auslagen fiir die Herstellung <strong>der</strong><br />

Noten <strong>und</strong> die Aufbewahrung <strong>der</strong> Geldvorrate keinerlei Ertragnisse<br />

gegenuberstehen. Die Ausgabe vollgedeckter Noten<br />

kann daher nur im Zusammenhange mit <strong>der</strong> Ausgabe <strong>von</strong><br />

<strong>Umlaufsmittel</strong>n betrieben werden. Das ist die zweite Mogkeit,<br />

dafl die Noten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank als Darlehen an Kreditsuchende<br />

ausgegeben werden. Auch hier liegt, buchmafiig<br />

betrachtet, ein Passiv- <strong>und</strong> ein Aktivgeschaft vor; wirtschaftlich<br />

ist lediglich ein Aktivgeschaft vorhanden 1 . Aus <strong>der</strong><br />

Bilanz einer Bank geht dies freilich nicht hervor; da stehen<br />

auf <strong>der</strong> Aktivseite die gewahrten Darlehen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kassenbestand,<br />

auf <strong>der</strong> Passivseite die Noten verzeichnet. Naher<br />

kommt man schon <strong>der</strong> Erkenntnis <strong>des</strong> eigentlichen Wesens<br />

<strong>des</strong> ganzes Vorganges, wenn man das Gewinn- <strong>und</strong> Verlustkonto<br />

ins Auge fafit. Da steht ein Gewinn verzeichnet,<br />

<strong>des</strong>sen Herkunft zu denken gibt: Gewinn aus dem Darlehensgeschaft.<br />

Ein Teil dieses Gewinnes stammt, wenn die Bank<br />

auch die* Yerleihung frem<strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> vornimmt, aus <strong>der</strong><br />

Differenz zwischen dem Zinsfufie ihrer Aktiv- <strong>und</strong> jenem<br />

ihrer Passivgeschafte. Der an<strong>der</strong>e Teil fliefit aus <strong>der</strong> Gewahrung<br />

<strong>von</strong> Zirkulationskredit. Diesen Gewinn macht die<br />

Bank, nicht <strong>der</strong> Noteninhaber; sie kann ihn daher zur Ganze<br />

zuriickbehalten; mitunter teilt sie ihn — seltener bei <strong>der</strong><br />

Notenausgabe, ofter bei <strong>der</strong> Fiihrung <strong>von</strong> Kassenfuhrungsguthaben<br />

— mit dem Inhaber <strong>der</strong> Noten o<strong>der</strong> <strong>des</strong> Kontos.<br />

In jedem Fall aber finden wir hier einen Gewinn vor, <strong>des</strong>sen<br />

Quelle ratselhaft ist.<br />

Stellen wir uns ein Land vor, <strong>des</strong>sen Geldumlauf aus<br />

h<strong>und</strong>ert Millionen Dukaten besteht. In diesem Laude werde<br />

eine Notenbank errichtet. Der Einfachheit halber wollen<br />

wir annehmen, dafi ihr ganzes eigenes Kapital als Reserve<br />

auBerhalb <strong>des</strong> Betriebes ihres Bankgeschaftes angelegt ist<br />

1 Vgl. Jaffe a. a. 0. S. 153.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!