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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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230 Sechstes Kapitel.<br />

Europaer hatten Schiffe <strong>und</strong> Schienen, Geschmeide <strong>und</strong> Gewebe,<br />

Mobel <strong>und</strong> Maschinen exportiert <strong>und</strong> dafiir Gold erhalten, <strong>des</strong>sen<br />

sie wenig o<strong>der</strong> gar nicht bedurften, denn auch die friiher<br />

vorhandene Goldmenge hatte fiir den Geldverkehr ausgereicht.<br />

Ganz in <strong>der</strong>selben Weise wirkt die Geldwertverringerung,<br />

die durch irgendwelche an<strong>der</strong>e Ursachen hervorgerufen ist.<br />

Denn nicht das ursachliche Moment ist fur die wirtschaftlichen<br />

Folgen <strong>der</strong> Geldwertveran<strong>der</strong>ung ausschlaggebend,<br />

son<strong>der</strong>n ihr langsames Fortschreiten <strong>von</strong> Person zu Person,<br />

<strong>von</strong> Klasse zu Klasse, <strong>von</strong> Land zu Land. Ziehen wir insbeson<strong>der</strong>e<br />

jene Geldwertveran<strong>der</strong>ungen in Betracht, welche<br />

sich aus dem im zweiten Kapitel dieses Buches beschriebenen<br />

Steigern <strong>der</strong> Preise durch die Verkaufer ergeben, dann linden<br />

wir in dem geschil<strong>der</strong>ten Erfolge <strong>der</strong> schrittweise vor sich<br />

gehenden Geldwertvermin<strong>der</strong>ung mit einen <strong>der</strong> Griinde,<br />

welche die die Preiserhohung scheinbar diktierenden Klassen<br />

zu ihrem Vorgehen veranlassen. Jene Gruppen, welche mit<br />

<strong>der</strong> Erhohung <strong>der</strong> Preise vorangehen, finden dabei selbst<br />

dann ihre Rechnung, wenn die an<strong>der</strong>en Klassen nachtraglich<br />

eine entsprechende Erhohung <strong>der</strong> <strong>von</strong> ihnen begehrten Preise<br />

durchzusetzen wissen; haben sie doch schon zu einer Zeit<br />

die hoheren Preise bezahlt erhalten, als die Preise <strong>der</strong> Produkte,<br />

welche sie ankaufen miissen, noch auf dem niedrigeren<br />

Niveau beharrten. Dieser Gewinn bleibt ihnen; er findet<br />

sein Gegenstiick in dem Verluste jener Gruppe, die die<br />

Preise ihrer Gtiter o<strong>der</strong> Leistungen zuletzt erhohte. Diese<br />

mufite namlich die hoheren Preise schon zu einer Zeit bezahlen,<br />

als sie selbst fiir ihre zum Verkaufe gebrachten Produkte<br />

nur die niedrigeren Preise erzielte. Wenn sie dann<br />

schliefilich auch ihrerseits zu Preissteigerungen schritt, so<br />

hatte sie als die letzte, keine MoglichkeiUmehr, ahnliche<br />

Vorteile an<strong>der</strong>en Klassen gegenilber zu erringen <strong>und</strong> so<br />

ihre friiheren Einbufien wettzumachen. In dieser Lage befanden<br />

sich friiher die arbeitenden Klassen, da <strong>der</strong> Preis<br />

<strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Regel erst recht spat die aufsteigende<br />

Preisbewegung mitmachte; was den Arbeitern hier entging,<br />

gewannen die Unternehmer. In <strong>der</strong> gleichen Lage befanden sich

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