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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Das Bankgeschaft. 311<br />

als Vermittlerin <strong>des</strong> Kredits zwischen den Darlehensnehmer<br />

<strong>und</strong> diejenigen, in <strong>der</strong>en Hande die Noten jeweils gelangen.<br />

Die Bankkredite werden mithin nicht <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank erteilt,<br />

son<strong>der</strong>n in letzter Linie <strong>von</strong> den Noteninhabern. Das Dazwischentreten<br />

<strong>der</strong> Bank habe nur den Zweck, an Stelle<br />

eines unbekannten <strong>und</strong> vielleicht weniger vertrauenswurdigen<br />

Schuldners ihre allbekannte <strong>und</strong> iiber alien Zweifel e^rhabene<br />

Vertrauenswtirdigkeit treten zu lassen <strong>und</strong> so dem Darlehensnehmer<br />

die Aufnahme eines Darlehens beim ,,Publikum" zu<br />

erleichtern. Werden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank z. B. Wechsel diskontiert<br />

<strong>und</strong> die Eskomptevaluta in Noten ausbezahlt, so<br />

treten diese in den Umlauf nur an^ Stelie <strong>der</strong> Wechsel, die<br />

sonst eben unmittelbar <strong>von</strong> Hand zu Hand an Zahlungsstatt<br />

gegeben wurden. Man glaubt dies auch historisch durch<br />

den Hinweis auf die Tatsache begriinden zu konnen, dafi<br />

vor Ausbildung <strong>des</strong> Notenbankwesens beson<strong>der</strong>s in England<br />

Wechsel in grofier Menge umliefen, dafi z. B. in Lancashire<br />

bis zur Eroffnung einer Filiale <strong>der</strong> Bank <strong>von</strong> England in<br />

Manchester neun Zehntel <strong>der</strong> Umsatze durch Wechsel <strong>und</strong><br />

nur ein Zehntel durch Geld o<strong>der</strong> Banknoten vermittelt<br />

wurde J . Diese Auffassung entspricht nun keineswegs dem<br />

Wesen <strong>der</strong> Sache. Wer Noten nimmt <strong>und</strong> besitzt, gewahrt<br />

keinen Kredit, tauscht kein Gegenwartsgut gegen ein<br />

Zukunftsgut ein. Die je<strong>der</strong>zeit einlosliche Note einer solventen<br />

Bank ist als <strong>Umlaufsmittel</strong> im Verkehre uberall an<br />

Stelle <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> verwendbar, <strong>und</strong> niemand macht daher<br />

einen Unterschied, ob er in seiner Kasse Geld o<strong>der</strong> Noten<br />

liegen hat. Die Note ist gerade so ein gegenwartiges Gut<br />

wie etwa das Geld.<br />

Noten konnen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank in doppelter Weise ausgegeben<br />

werden. Einmal im Umtausch gegen Geld. Das<br />

ist ein volkswirtschaftlich irrelevantes Geschaft. Buchmafiig<br />

handelt es sich fur die Bank hier um ein Aktiv- <strong>und</strong> ein<br />

Passivgeschaft; faktisch ist das Geschaft jedoch auch fur sie<br />

1 Vgl. Fullarton a. a. 0. S. 39; Mill a. a. 0. S. 314; Jaffe<br />

a. a. 0. S. 175.

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