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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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1(38 Zweites Kapitel.<br />

Wir miissen eine <strong><strong>The</strong>orie</strong> aufstellen, die uns zeigt, wie die<br />

Verringerung <strong>des</strong> Geldbedarfes bei gleichbleibendem Geldvorrat<br />

auf die subjektive Wertschatzung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> durcb<br />

die einzelnen Wirtschaftssubjekte <strong>und</strong> <strong>von</strong> da aus auf die<br />

Geldpreise wirkt. Ein Riickgang <strong>des</strong> Geldbedarfes bei<br />

gleichbleibendem Geldvorrat wiirde zunachst dazu fiihren,<br />

dafi eine Anzahl <strong>von</strong> Wirten findet, ihre Barvorrate seien<br />

im Verhaltnis zu ihrem Bedarf zu grofi. Sie werden daher<br />

mit diesem Gelde als Kaufer auf den Markt kommen. Von<br />

hier aus wird sich eine allgemeine Preissteigerung, ein Riickgang<br />

<strong>des</strong> inneren Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> ins Werk setzen.<br />

Der weitere Verlauf bedarf keiner naheren Erklarung.<br />

Ganz nahe verwandt mit diesem Fall ist ein an<strong>der</strong>er,<br />

<strong>des</strong>sen praktische Bedeutung schon eine ungleich grb'fiere<br />

ist. Wenn auch die Nachfrage nach Geld bestandig im<br />

Steigen begriffen ist, so kann es doch vorkommen, dafi die<br />

Nachfrage nach einzelnen Geldarten zuriickgeht o<strong>der</strong> auch,<br />

so weit sie auf <strong>der</strong> Eigenschaft dieses Gutes als allgemein<br />

gebrauchliches Tauschmittel beruht — <strong>und</strong> nur mit dieser<br />

haben wir uns hier zu befassen — vollig aufhort. Wird<br />

einer Geldart die Geldeigenschaft entzogen, dann schwindet<br />

damit natiirlich <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Wert, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Verwendung<br />

als allgemeines Tauschmittel beruht, <strong>und</strong> nur<br />

jener Wert, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> sonstigen Verwendung beruht, bleibt<br />

zuruck. Dies ist im Laufe <strong>der</strong> geschichtliehen Entwickiung<br />

je<strong>des</strong>mal dann <strong>der</strong> Fall gewesen, wenn ein Gut aus dem<br />

sich bestandig verengenden Kreise <strong>der</strong> allgemein gebrauchlichen<br />

Tauschmittel ausgeschieden ist. Wir wissen <strong>von</strong><br />

diesem Prozesse, <strong>der</strong> sieh zum grofiten Teile in einer Zeit<br />

abgespielt hat, fur die uns nur diirftige Geschichtsquellen<br />

zur Verfiigung stehen, im allgemeinen nicht viel. Die letzten<br />

Jahrzehnte aber haben ein grofies Beispiel gebracht: die<br />

nahezu vollstandige Demonetisierung <strong>des</strong> Metalles Silber.<br />

Das Silber, das friiher eine grofie Verbreitung als Geld<br />

genofi, ist aus dieser Stellung fast ganzlich verdrangt worden,<br />

<strong>und</strong> es unterliegt keinem Zweifel, dafi es in nicht allzuferner<br />

Zeit, vielleicht schon in wenigen Jahren, seine Geldrolle

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