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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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96 Erstes Kapitel.<br />

retisch sei es wohl richtig 1 , dafi die Halfte <strong>des</strong> in einer<br />

Volkswirtschaft vorhandenen Gel<strong>des</strong> bei doppeltem Wert<br />

gegentiber den an<strong>der</strong>en Giltern die gleichen Dienste leisten<br />

werde, wie <strong>der</strong> ganze Geldvorrat. Konne man aber, die<br />

Gilltigkeit <strong>der</strong> Quantitatstheorie in ihrer mechanischen Auffassung<br />

<strong>des</strong> Verhaltnisses zwischen Geldmenge <strong>und</strong> Geldwert<br />

zugegeben, dies auch flir den Fall behaupten, dafi <strong>der</strong> Geldwert<br />

durch entsprechende Veran<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong> Geldvorrates<br />

auf das Millionenfache <strong>des</strong> gegenwartigen Stan<strong>des</strong> gesteigert<br />

o<strong>der</strong> auf den millionsten Teil verringert werden sollte?<br />

Zweifellos wlirde ein <strong>der</strong>artiges Geld nicht imstande sein,<br />

die Funktionen <strong>des</strong> allgemeinen Tauschmittels in gleieh<br />

vollkommener Weise zu erfiillen wie unser heutiges Geld.<br />

Man stelle sich etwa ein Sachgeld vor, <strong>von</strong> dem schon ein<br />

Tausendstel eines Milligramms. o<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>es, <strong>von</strong> dem<br />

erst eine Tonne eine <strong>der</strong> deutschen Reichsmark entsprechende<br />

Kaufkraft besitzt, <strong>und</strong> denke an die Unbequemlichkeiten, ja<br />

geradezu unuberwindlichen Hin<strong>der</strong>nisse, die aus einer solchen<br />

Einrichtung dem Verkehre erwachsen miifiten.<br />

Die Frage nach <strong>der</strong> tatsachlichen Grofie <strong>des</strong> Austauschverhaltnisses<br />

zwischen Geld <strong>und</strong> Waren gehort jedoch<br />

nicht unter die volkswirtschaftstheoretischen Erorterungen<br />

<strong>des</strong> Geldproblems. Sie fallt in die Besprechung <strong>der</strong> technischen<br />

Voraussetzungen fur die Eignung eines bestimmten<br />

Gutes zum Geldgebrauche. Gerade so wie an<strong>der</strong>e Eigenschaften<br />

<strong>der</strong> Edelmetalle, z. B. ihre praktisch unbegrenzte<br />

Teilbarkeit, ihre Wi<strong>der</strong>standsfahigkeit gegen zerstorende<br />

aufiere Einflusse, ihre Fahigkeit zur Annahme eines Geprages<br />

mit dafiir ausschlaggebend waren, dafi gerade sie als die<br />

absatzfahigsten Giiter erkannt wurden <strong>und</strong> als Geld in Verwendung<br />

kamen, so ist auch ihre relative Seltenheit, als<br />

<strong>der</strong>en Folge ihr verhaltnismafiig hoher objektiver Tauschwert<br />

erscheint, eine Seltenheit, die immerhin nicht so grofi<br />

ist wie die <strong>der</strong> Edelsteine o<strong>der</strong> <strong>des</strong> Radiums <strong>und</strong> die daher<br />

2 Vgl. Hume, Essays Moral Political and Literary. Ausgabe<br />

Frowde (<strong>The</strong> Worlds Classics). S. 289 ff.

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