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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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154 Zweites Kapitel.<br />

treten <strong>der</strong> zusatzlichen Geldmenge eine Verschiebung <strong>des</strong><br />

verhaltnismafiigen Giiterbesitzes <strong>der</strong> Einzelwirtsehaften nicht<br />

erfolgt. Denn auch in diesem ganz unwahrscheinlichen Fall<br />

mtifite jede Vermehrung <strong>der</strong> Geldmenge eine Verschiebung<br />

in den Nachfrageverhaltnissen <strong>des</strong> Marktes bewirken, die<br />

zu einer ungleichmafiigen Steigerung <strong>der</strong> Geldpreise <strong>der</strong><br />

einzelnen wirtschaftlichen Gilter fiihren mufi; es werden ja<br />

nicht alle Waren starker nachgefragt werden, <strong>und</strong> nicht<br />

alle, die starker nachgefragt werden, werden es in dem<br />

gleichen Verhaltnisse sein 1 .<br />

Vollig unhaltbar ist die weitverbreitete Annahme, als<br />

miifiten Veran<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Grofie <strong>der</strong> Geldmenge proportionate<br />

Veran<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Grofie <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> auslosen, so dafi z. B. eine<br />

Verdoppelung <strong>der</strong> Geldmenge zu einer Verringerung <strong>der</strong><br />

Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> auf die Halfte fiihren miisse.<br />

Nehnien wir selbst an, dafi auf irgendeine Weise — wir<br />

wiifiten freilich nicht anzugeben, auf was fur eine — tatsachlich<br />

ein je<strong>des</strong> Individuum <strong>der</strong> Volkswirtschaft eine Vermehrung<br />

seines Geldvorrates erfahrt, die das Verhaltnis<br />

seines Besitzstan<strong>des</strong> zu dem aller ilbrigen Individuen unberuhrt<br />

lafit, so fallt es nicht schwer, zu erweisen, dafi auch<br />

in diesem Fall keine <strong>der</strong> Veran<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geldmenge proportionale<br />

Veran<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwerte&<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> eintreten wtirde. Die Beurteilung, welche die<br />

Veran<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Grofie <strong>des</strong> zur Verfiigung stehenden Geldvorrates<br />

<strong>von</strong> Seite <strong>der</strong> einzelnen Individuen erfahrt, ist<br />

namlich keineswegs <strong>von</strong> <strong>der</strong> Grofie dieser Veran<strong>der</strong>ung abhangig,<br />

wie man annehmen miifite, wenn man auf eine<br />

proportionale Veran<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> inneren objektiven Tauschwertes<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> schliefien will. Wenn dem Besitzer <strong>von</strong><br />

a Geldeinheiten b Geldeinheiten neu zufliefien, dann wird<br />

er keineswegs den gesamten Vorrat a -\- b nunmehr gerade<br />

so hoch einschatzen wie frtiher den Vorrat a allein. Er<br />

1<br />

Vgl. Conant, What determines the Value of Money? (<strong>The</strong><br />

Quarterly Journal of Economics. Vol. XVIII. 1904) S. 559 f.

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