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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geld, <strong>Umlaufsmittel</strong> <strong>und</strong> Zins. 405<br />

sind in <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> vorgebrachten Argumente nicht<br />

immer glticklich gewesen. Man vermiflt bei ihnen je<strong>des</strong><br />

tiefere Eindringen in die Probleme, welche hinter den Schlagworten<br />

,,Schutz <strong>der</strong> Wahrung" <strong>und</strong> ,,Bekampfung <strong>der</strong> Uberspekulation"<br />

liegen. In langatmigen Erorterungen, die mit<br />

zahlreichem statistischem Material, das nichts beweisen kann,<br />

ausgestattet sind. wird je<strong>des</strong> Beriihren <strong>der</strong> im Hintergr<strong>und</strong>e<br />

stehenden groflen Fragen <strong>der</strong> <strong><strong>The</strong>orie</strong> angstlich vermieden.<br />

Uberblickt man die bankpolitische Literatur <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte,<br />

so wird man zwar zugeben mtissen, dafi neben dem<br />

grofien Haufen ganz wertloser Veroffentlichungen sich auch<br />

zahlreiche ausgezeicbnete Arbeiten <strong>des</strong>kriptiver Natur finden;<br />

man wird aber auch nicht in Abrede stellen konnen, dafi<br />

ihr wirtschaftstheoretischer Gehalt, <strong>von</strong> wenigen riihmlichen<br />

Ausnahmen abgesehen, weit hinter den literarischen Denkmalern<br />

zuriickbleibt, welche <strong>der</strong> grofie Kampf <strong>des</strong> Currency<strong>und</strong><br />

<strong>des</strong> Banking-Principle hinterlassen hat.<br />

Die englischen <strong>The</strong>oretiker <strong>des</strong> Bankwesens haben mit<br />

Entschlossenheit den Kern <strong>des</strong> Problems zu erfassen gesucht.<br />

Die Frage, die sie in den Mittelpunkt ihrer Untersuchungen<br />

stellten, ist die, ob es eine Grenze fur die Kreditgewahrung<br />

clurch die Banken gebe; sie ist identisch mit <strong>der</strong> Frage nach<br />

<strong>der</strong> Entgeltlichkeit <strong>des</strong> Kredits, sie steht im innigsten Zusammenhang<br />

mit dem Probleme <strong>des</strong> Kapitalzinses. Die<br />

Moglichkeit, ihre Krediterteilung durch Veran<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Hohe <strong>des</strong> Eskomptesatzes zu regulieren, war fur die Bank<br />

<strong>von</strong> England in den ersten vier Jahrzehnten <strong>des</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

nur in beschranktem Mafle gegeben. Sie durfte<br />

im Hinblick auf die erst 1837 aufgehobene Zinsbeschrankung<br />

ihren Eskomptesatz nicht ilber 5% erhohen, sie hat ihn<br />

auch niemals unter 4 % sinken lassen 1 . Ihr vorziiglichstes<br />

Mittel, ihr Portefeuille den Verhaltnissen <strong>des</strong> Kapitalsmarktes<br />

anzupassen, war damals die Erweiterung <strong>und</strong> Einschrankung<br />

<strong>der</strong> Eskomptierungen. Das erklart, warum die alteren Schrift-<br />

1 Vgl. Gilbart, <strong>The</strong> History, Principles and Practice of Banking.<br />

Revised by Michie. London 1904. I. Bd. S. 98.

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