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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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102 Erstes Kapitel.<br />

gesetzen <strong>der</strong> <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>des</strong> wirtschaftlichen Gtiterwertes in<br />

krassem Wi<strong>der</strong>spruch steht. Wenn man behauptet, dafl <strong>der</strong><br />

Wert <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> in <strong>der</strong> nicht monetaren Verwendung seiner<br />

Substanz liege, weicht man dem eigentlichen Probleme aus 1 .<br />

Es gilt nicht nur zu erklaren, wieso Zeichengeld moglich<br />

ist, <strong>des</strong>sen Stoff ohne Stempel ja weit geringeren Tauschwert<br />

hat als mit Stempel; es mufi auch die Frage beantwortet<br />

werden, ob <strong>und</strong> inwieweit die Moglichkeit einer monetaren<br />

Verwendung den Geldstoff <strong>des</strong> Stoffgel<strong>des</strong> in <strong>der</strong><br />

Ntitzlichkeit <strong>und</strong> mi thin in seinem Werte beeinflufit; das<br />

gleiche Problem erscheint dann beim Kreditgelde.<br />

Der eine Teil <strong>des</strong> den Menschen zu Gebote stehenden<br />

Geldvorrates dient monetaren Zwecken, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Teil industriellen<br />

Zwecken. Aus <strong>der</strong> einen Verwendungsmoglichkeit<br />

ist <strong>der</strong> Ubergang in die an<strong>der</strong>e stets offen. Barren<br />

wan<strong>der</strong>n <strong>von</strong> den Kellern einer Noten- o<strong>der</strong> Girobank in<br />

die Werkstatt <strong>des</strong> Goldschmieds o<strong>der</strong> eines Vergol<strong>der</strong>s, die<br />

mitunter selbst Kurantmiinzen aus dem Yerkehre ziehen<br />

<strong>und</strong> einschmelzen. An<strong>der</strong>seits gelangen selbst solche Goldgegenstande,<br />

die einen bedeutenden Kunstwert darstellen. in<br />

die Munze, wenn eine dringende Veraufierung zu einem<br />

hoheren als dem Metallpreise nicht moglich ist. Ein <strong>und</strong><br />

dasselbe Metallstiick kann gleichzeitig auch beiden Zwecken<br />

dienen; man denke an das Schmuckgeld o<strong>der</strong> an eine Miinze,<br />

die <strong>von</strong> dem Besitzer solange als Schmuck getragen wird,<br />

bis er sie wie<strong>der</strong> als Geld ausgibt 2 .<br />

Die Untersuchung <strong>der</strong> Wurzeln <strong>des</strong> Geldwerts mufi jene<br />

Bestimmungsgr<strong>und</strong>e, die sich aus <strong>der</strong> Wareneigenschaft <strong>des</strong><br />

Geldstoffes ergeben, ausschalten, denn diese weisen keine<br />

Eigentumlichkeit auf, die sie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wertgestaltung <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Waren unterscheiden wurden. Fur die Geldwert-<br />

1 Vgl. Simmel a. a. 0. S. 130.<br />

2 Im allgemeinen sind aus Edelmetall hergestellte Kunstwerke,<br />

Schmuckstiicke u. dgl. jedoch nicht als Bestandteil <strong>des</strong> Metallvorrates<br />

anzusehen, <strong>der</strong> den Sachgelddienst verrichtet. Sie sind Guter erster<br />

Ordnung, im Verhaltnis zu denen das rohe o<strong>der</strong> gepragte Edelmetall<br />

als Gut hoherer Ordnung erscheint.

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