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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geldwertpolitik. 287<br />

§ 6. Die Bestrebungen, welche dahin zielen, den inneren<br />

Geldwert zu erhohen o<strong>der</strong> zu verringern, erweisen sich also<br />

in <strong>der</strong> Praxis als <strong>und</strong>urchfuhrbar. Das Steigen <strong>des</strong> inneren<br />

Geldwertes ftilirt zu volkswirtschaftlichen Folgeerscheinungen,<br />

welche in <strong>der</strong> Regel nur einem geringen Teile <strong>der</strong> Bevolkerung<br />

erwiinscht erscheinen; eine Politik, welche sich<br />

dieses Ziel setzt, verletzt zu grofle Interessen, um sich auf<br />

die Dauer behaupten zu konnen. Volkstumlicher erscheinen<br />

die Eingriffe, welche den inneren Geldwert verringern sollen;<br />

aber <strong>der</strong> Zweck, den sie erfullen sollen, kann leichter <strong>und</strong><br />

entsprechen<strong>der</strong> auf an<strong>der</strong>em Wege erreicht werden, <strong>und</strong> ihre<br />

Durchfiihrung begegnet vollends uniiberwindlichen Schwierigkeiten.<br />

So bleibt denn schliefllich nichts iibrig, als sowohl die<br />

Erhohung als auch die Verringerung <strong>des</strong> inneren objektiven<br />

Tauschwertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> abzulehnen. Es entsteht das Ideal<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> <strong>von</strong> unveran<strong>der</strong>lichem innerem Tauschwert. Doch<br />

wohlgemerkt: es ist dies das Geldideal <strong>der</strong> Staatsmanner <strong>und</strong><br />

Volkswirte, nicht das <strong>der</strong> grofien Menge. Diese denkt viel zu<br />

unklar, um die Probleme, die im Spiele sind, — es sind freilich<br />

die schwierigsten Aufgaben <strong>der</strong> Volkswirtschaftslehre — zu<br />

begreifen; ihr scheint noch immer das Geld <strong>von</strong> unveran<strong>der</strong>lichem<br />

aufierem Tauschwert das beste zu sein, wofern sie<br />

nicht inflationistischen Gedankengangen folgt.<br />

Das Ideal eines Gel<strong>des</strong> <strong>von</strong> unveran<strong>der</strong>lichem innerem<br />

Wert verlangt Eingriffe einer ordnenden Hand in die Gestaltung<br />

<strong>des</strong> Geldwertes. Und zwar fortgesetzte Eingriffe.<br />

Denn da es kein Gut <strong>und</strong> keine For<strong>der</strong>ung gibt, welches,<br />

einmal als Stoffgeld o<strong>der</strong> Kreditgeld gewahlt, die Unveran<strong>der</strong>lichkeit<br />

<strong>des</strong> inneren Geldwertes verbtirgen wiirde, konnte<br />

nur ein Zeichengeld, <strong>des</strong>sen innerer Tauschwert sorgsam<br />

kontrolliert <strong>und</strong> reguliert wiirde, diesem Ideal entsprechen.<br />

Hier ergeben sich aber sofort die schwersten Bedenken aus<br />

dem schon fruher besprochenen Umstande, dafi uns iiber die<br />

quantitative Bedeutung <strong>von</strong> bestimmten Mafiregeln zur Beeinflussung<br />

<strong>des</strong> Geldwertes keinerlei brauchbare Kenntnisse<br />

vorliegen. Noch schwerer ins Gewicht aber fallt <strong>der</strong> Um-

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