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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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134 Zweites Kapitel.<br />

sich liber die Griinde <strong>und</strong> den Verlauf <strong>des</strong> eigenen Handelns<br />

Rechenschaft zu geben 1 .<br />

Man wird schon <strong>des</strong>halb geneigt sein, diese Schwache<br />

<strong>der</strong> volkstiimlichen Anschauungen iiber Geld <strong>und</strong> Geldwert<br />

nachsichtig zu beurteilen, als ja auch die wissenschaftlichen<br />

Ansichten iiber dieses Problem <strong>von</strong> Mifigriffen nicht frei<br />

blieben. Erfreulicherweise ist in den letzten Jahren ein<br />

allmahlich sich vollziehen<strong>der</strong> Umschwung in den popularen<br />

Geldtheorien festzustellen. Die Erkenntnis, dafi <strong>der</strong> Wert<br />

<strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> zum Teil auch in seiner Geldfunktion wurzle^<br />

wird allgemein. Dies ist das Ergebnis <strong>der</strong> erhohten Aufmerksamkeit,<br />

die man seit dem Beginne <strong>des</strong> groflen Wahrungsstreites<br />

den Fragen <strong>der</strong> Geldpolitik zuwendete. Die Tatsachen<br />

fuhrten eine eherne Sprache; es war nicht moglich,<br />

Erscheinungen wie die <strong>des</strong> osterreichischen o<strong>der</strong> <strong>des</strong> indischen<br />

Geldwesens an<strong>der</strong>s zu deuten als dureh Zuhilfenahme einer<br />

Hypothese, welche auch aus <strong>der</strong> Geldfunktion Wert entstehen<br />

lafit. Die zahlreichen Schriften, welche diese Anschauungen<br />

verfechten, mogen in ihrer durch keinerlei werttheoretische<br />

Kenntnisse getriibten naiven Unbefangenheit dem Nationalokonomen<br />

mitunter recht unbedeutend erscheinen, sie konnen<br />

doch das Verdienst fur sich in Anspruch nehmen, alteingewurzelte<br />

Vorurteile erschiittert <strong>und</strong> die Menge zum<br />

Nachdenken tiber Preisprobleme angeregt zu haben. Sie<br />

sind ohne Zweifel ein erfreuliches Zeichen <strong>des</strong> erwachenden<br />

Interesses an nationalokonomischen Fragen; <strong>und</strong> wenn man<br />

sich dies vor Augen halt, dann mag man uber manche Geldtheorie<br />

mil<strong>der</strong> denken.<br />

Es fehlt freilich auch nicht an Versuchen, jene eigentiimlichen<br />

Erscheinungen <strong>des</strong> mo<strong>der</strong>nen Geldwesens auf<br />

an<strong>der</strong>e Weise zu erklaren. Sie sind alle mifigliickt. So<br />

krankt vor allem auch die <strong><strong>The</strong>orie</strong> Laughlins an <strong>der</strong> Nichtberucksichtigung<br />

<strong>des</strong> beson<strong>der</strong>en, auf <strong>der</strong> Geldfunktion beruhenden<br />

Wertes <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. Laughlin hebt das charakteristische<br />

Merkmal <strong>des</strong> Geldsurrogates, die je<strong>der</strong>zeitige prompte<br />

1 Vgl. Wieser, Wirtschaftlicher Wert, a. a. 0. S. III.

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