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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die gesetzliclie Beschrankung <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>ausgabe. 445<br />

Zinssatz ihrer Aktivgeschafte in eine gewisse Ubereinstimmung<br />

zu dem <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Umlaufsmittel</strong>banken zu setzen. Er darf<br />

nicht unter jenen sinken, da sonst die Geldbetrage, welche<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> freilich wachsenden Zahl ihrer K<strong>und</strong>en fiir Zahlungen<br />

an K<strong>und</strong>en <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Banken benotigt werden, <strong>der</strong>art zunehmen,<br />

dafi ihre Solvenz gefahrdet wird. In dem die Bank<br />

den Diskontsatz erhoht, schiltzt sie ihre eigene Zahlungsfahigkeit.<br />

Das wird aber keineswegs durch den Schutz <strong>des</strong><br />

Einlosungsfon<strong>des</strong>, <strong>des</strong>sen geringe Bedeutung fur die Aufrechterhaltung<br />

<strong>des</strong> Wertes <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong> wir gezeigt haben,<br />

erreicht, vielmehr dadurch, dafi jede kunstliche Erweiterung<br />

<strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>zirkulation durch Unterbietung <strong>der</strong> Zinsfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Konkurrenzbanken <strong>und</strong> damit auch die Vermehrung<br />

<strong>der</strong> Anspruche zur Einlosung <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

vermieden wird. Die sogenannte Diskontpolitik mufiten die<br />

Banken auch betreiben, wenn keine gesetzlichen Vorschriften<br />

iiber die Notendeckung bestiinden.<br />

In Deutschland wird seit Jahren viel dariiber geschrieben,<br />

ob einzelne diskontpolitische Mafinahmen <strong>der</strong> Reichsbank<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Riicksicht auf die Verhaltnisse <strong>des</strong> inlandischen o<strong>der</strong><br />

auf die <strong>des</strong> internationalen Geldmarktes geleitet seien. Die<br />

Frage ist in <strong>der</strong> Form, in <strong>der</strong> sie meist gestellt wird, sinnlos.<br />

Die Freizugigkeit <strong>der</strong> Kapitalgiiter, die heute nur wenig<br />

durch gesetzliche Bestimmungen (Zolle u. dgl.) o<strong>der</strong> sonstige<br />

Hin<strong>der</strong>nisse beengt ist, hat zur Ausbildung eines einheitlichen<br />

Weltkapitalmarktes gefiihrt. Auf den Darlehensmarkten<br />

<strong>der</strong> im Strome <strong>des</strong> Welthandels stehenden Volker<br />

wird <strong>der</strong> Nettozins nicht mehr nach nationalen, son<strong>der</strong>n nach<br />

internationalen Gesichtspunkten gebildet; nicht <strong>der</strong> im Lande<br />

erzielbare naturliche Kapitalzins, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> wo immer erzielbare<br />

bildet die Gr<strong>und</strong>lage seiner Gestaltung. So wie<br />

das zwischen dem Gelde <strong>und</strong> den ubrigen wirtschaftlichen<br />

Gutern bestehende Austauschverhaltnis aller Orten identiseh<br />

ist, so ist auch das Verhaltnis <strong>der</strong> Preise <strong>der</strong> Giiter hoherer<br />

Ordnung <strong>und</strong> jener erster Ordnung iiberall dasselbe. Das<br />

ganze System <strong>des</strong> mo<strong>der</strong>nen Welthandels milfite eine vollstandige<br />

An<strong>der</strong>ung erfahren, wollte man die Freizugigkeit

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