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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Geld, <strong>Umlaufsmittel</strong> <strong>und</strong> Zins. 421<br />

mittelbank tatig ist, <strong>und</strong> nehmen wir weiters, was ja selbstverstandlich<br />

ist, an. dafl die <strong>von</strong> ihr ausgegebenen <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

allgemeines Vertrauen genieSen <strong>und</strong> im Verkehre<br />

anstandslos als Geldsurrogate verwendet werden, dann erweist<br />

sich die Hinfalligkeit <strong>der</strong> Behauptungen <strong>der</strong> herrschenden<br />

Banktheorie auf das klarste. Es gibt in einem solchen<br />

Zustande fur die <strong>Umlaufsmittel</strong>ausgabe <strong>der</strong> Bank keine<br />

an<strong>der</strong>e Grenze als die, welche sie sich selbst setzt.<br />

Aber auch die Behandlung, welche die Currency-<strong><strong>The</strong>orie</strong><br />

unserem Problem zuteil werden liefi, kann nicht befriedigen.<br />

Soviel ich sehen kann — eine umfassende dogmengeschichtliche<br />

Untersuchung mag vielleicht ein an<strong>der</strong>es Ergebnis<br />

zeitigen — hat sie sich lediglich damit befafit, die Folgen<br />

<strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>inflation fiir den Fall <strong>der</strong> Koexistenz<br />

mehrerer selbstandiger Bankgruppen in <strong>der</strong> Weltwirtschaft<br />

zu priifen, wobei sie <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme ausgeht, dafl diese<br />

Bankgruppen keine einheitliche <strong>Umlaufsmittel</strong>- <strong>und</strong> Kreditpolitik<br />

befolgen. Den praktisch fiir die erste Halfte <strong>des</strong><br />

19. Jahrh<strong>und</strong>erts kaum aktuellen Fall einer allgemeinen<br />

<strong>Umlaufsmittel</strong>vermehrung hat sie nicht in den Rahmen ihrer<br />

Untersuchungen einbezogen. Sie hat somit auch nicht<br />

Gelegenheit gehabt, <strong>der</strong> prinzipiellen Seite <strong>des</strong> Problems ihr<br />

Augenmerk zuzuwenden. Alles, was zur Klarstellung dieses<br />

wichtigen Problems zu geschehen hat, mufi erst getan werden.<br />

Denn auch jenen hochst beachtenswerten Versuch, den<br />

Wicksell unternommen hat, kann man nicht als gelungen<br />

bezeichnen. Sein Verdienst ist es jedenfalls, das Problem<br />

klar formuliert zu haben. Er unterscheidet zwischen dem<br />

natiirlichen Kapitalzins, d. h. jener Zinsrate, die durch Angebot<br />

<strong>und</strong> Nachfrage festgestellt werden wiirde, falls die<br />

Realkapitalien ohne Vermittlung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> in natura dargeliehen<br />

wurden, <strong>und</strong> dem Geldzins, d. h. jener Zinsrate,<br />

die fur Darlehen, die in Geld o<strong>der</strong> Geldsurrogaten bestehen,<br />

verlangt <strong>und</strong> gegeben wird. Geldzins <strong>und</strong> naturlicher Kapitalzins<br />

miissen nicht ohne weiteres ubereinstimmen, da es den<br />

Banken moglich ist, den Betrag ihrer <strong>Umlaufsmittel</strong>ausgaben<br />

beliebig zu erweitern <strong>und</strong> damit auf den Geldzins einen Druck

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