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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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220 Funftes Kapitel.<br />

werden. Man wiirde, je weiter man in <strong>der</strong> Geschichte zuriickgeht,<br />

zu immer grofieren Ausscheidungen genotigt sein;<br />

zuletzt blieben wohl nur mehr diejenigen Teile <strong>des</strong> Realeinkommens<br />

tibrig, welche zur Befriedigung <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Gattungen <strong>von</strong> Existenzbedurfnissen dienen. Auch da verbietet<br />

sich je<strong>der</strong> Vergleich, etwa <strong>der</strong> Kleidung <strong>des</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

<strong>und</strong> jener <strong>des</strong> 10. Jahrh<strong>und</strong>erts. Noch weniger ist<br />

die historische Zuriickfiihrung <strong>der</strong> Einkommenstypen, die<br />

sich an die bestehende Klasseneinteilung anschliefien soil,<br />

moglich. Die fortschreitende soziale Differenzierung vermehrt<br />

bestandig <strong>der</strong>en Zahl. Keineswegs vollzieht sich dies einfach<br />

durch Spaltung einheitlicher Typen-, <strong>der</strong> Vorgang ist viel<br />

komplizierter: <strong>von</strong> Gruppen eines einheitlichen Typus losen<br />

sich Teile los, verschmelzen mit an<strong>der</strong>en Gruppen o<strong>der</strong><br />

Gruppenteilen, kurz es herrscht hier die bunteste Mannigfaltigkeit.<br />

Mit welchen Einkommenstypen <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

sollte etwa die <strong>des</strong> mo<strong>der</strong>nen Proletariats verglichen werden?<br />

Aber selbst wenn man sich liber alle diese Bedenken hinwegsetzen<br />

wollte, wurden neue Schwierigkeiten auftauchen. Es<br />

ist leicht moglich, ja sogar hochst wahrscheinlich, dafi die<br />

subjektive Wertschatzung gleicher Realeinkommensteile im<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeiten gewechselt hat. Veran<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebensweise,<br />

<strong>des</strong> Geschmackes, <strong>der</strong> Ansichten iiber den objektiven<br />

Gebrauchswert <strong>der</strong> einzelnen wirtschaftlichen Giiter rufen<br />

hier schon in kiirzeren Perioden ganz aufierordeDtlich grofie<br />

Schwankungen hervor. Nimmt man bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong><br />

Veran<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Geldwertes dieser Einkommensteile darauf<br />

keine Rucksicht, dann ergeben sich neue Fehlerquellen, die<br />

das Ergebnis wesentlich beeinflussen konoen; an<strong>der</strong>erseits<br />

mangelt je<strong>der</strong> Anhaltspunkt fur ihre Beriicksichtigung.<br />

Allen Index Number-Systemen liegt, soweit sie fiir die<br />

Geldtheorie mehr sein wollen als blofie Ziffernspielerei, <strong>der</strong><br />

Gedanke einer Messung <strong>des</strong> Nutzens einer bestimmten Geldmenge<br />

zugr<strong>und</strong>e 1 . Man will feststellen, ob ein Gramm Gold<br />

heute mehr o<strong>der</strong> weniger niitzt als vor Jahr <strong>und</strong> Tag. Fur<br />

1 Vgl. WeiB a. a. 0. S. 546.

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