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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Erscheinungsformen <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 47<br />

Wagner spricht <strong>von</strong> stoffwertvollem, partiell stoffwertlosem<br />

<strong>und</strong> stoffwertlosem Geld \ Diese Ausdrucksweise<br />

kann we<strong>der</strong> als korrekt, noch als beson<strong>der</strong>s gliicklich<br />

gewahlt bezeichnet werden. Zunachst ist zu bemerken, dafi<br />

es Geld, <strong>des</strong>sen Stoff ganzlich wertlos ist, praktisch nieht<br />

gibt; fiir ein solches Geld mtifite als Material ein freies<br />

Gut verwendet werden, etwa Luft o<strong>der</strong> Wasser. Das Papier,<br />

auf welches Noten gedruckt werden, ist nicht wertlos,<br />

son<strong>der</strong>n, wenn auch <strong>von</strong> sehr geringem Wert, so doch wertvoll.<br />

Damit entfallt die Berechtigung fiir die Unterscheidung<br />

zwischen stoffwertlosem <strong>und</strong> partiell stoffwertlosem Geld; die<br />

Dreiteilung erweist sich als <strong>und</strong>urchfuhrbar <strong>und</strong> mufi <strong>der</strong><br />

Zweiteilung weichen. Aber aueh fiir diese sind die gewahlten<br />

Bezeichnungen nicht zutreffend; Wagner fiihrt neben <strong>der</strong><br />

Dreiteilung, die er nur nebenbei andeutet, die Zweiteilung<br />

durch <strong>und</strong> verwendet dafur die Ausdriicke stoftwertvolles<br />

<strong>und</strong> stoffwertloses Geld, wobei er das letztere daneben auch<br />

noch als Kreditgeld bezeichnet. Helfferich, <strong>der</strong> dieselbe<br />

Zweiteilung vornimmt, spricht <strong>von</strong> vollwertigem <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

unterwertigem Geld 2 . Beide Terminologien sind wegen ihres<br />

unkorrekten Hinweises auf die Geldwertgestaltung bedenklich.<br />

Sie verleiten leicht dazu, eine prinzipielle Verschiedenheit<br />

dort anzunehmen, wo sie nicht vorhanden ist. Und<br />

nicht ganz ungefahrlich scheint es, eine Ausdrucksweise beizubehalten,<br />

welche den popularen Irrtiimern iiber Geld <strong>und</strong><br />

Geldwert entgegenkommt.<br />

Knapp unterscheidet zwischen hylogenischen <strong>und</strong> autogenischen<br />

Zahlungsmitteln. Bei jenen sei das Zahlungsmittel<br />

im Stoff selber bereits gegeben; es bestehe nicht nur aus<br />

Stoff, son<strong>der</strong>n es entstehe auch nur durch Verwendung jenes<br />

1 Vgl. Wagner, <strong>The</strong>oretische Sozialokonomik, a. a. 0. II. Abt.<br />

S. 136 if.<br />

2<br />

Vgl. Helfferich, Geld <strong>und</strong> Banken. Leipzig 1908. I. Bd.<br />

S. 379 ff.; in <strong>der</strong> zweiten, 1910 unter dem Titel: ,,Das Geld" erschienenen<br />

Auflage dieses Werkes tritt diese Unterscheidung nicht mehr mit <strong>der</strong><br />

gleichen Klarheit hervor, da Helfferich die betreffenden Abschnitte<br />

unter dem Einflusse Knappscher Ideen einer Bearbeitung unterzogen hat.

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