30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

378 Viertes Kapitel.<br />

bilden dann freilich ein umso reizvolleres, weil lohnen<strong>der</strong>es<br />

Angriffsobjekt fur verwegene Unternehmungen verzweifelter<br />

Gesellen; aber hier konnen Vorsichtsmafiregeln ergriffen<br />

werden, die nahezu vollkommene Sieherheit gewahren. Ebenso<br />

kann die Verhiitung <strong>der</strong> Beschadigung durch zufallige<br />

Ereignisse, wie Feuersbrunst <strong>und</strong> Wassersnot, hier in hoherem<br />

Grade erfolgen. Schwerer hielt es, die Bankschatze den<br />

Zugriffen politischer Machthaber zu entziehen; aber auch<br />

dies ist im Laufe <strong>der</strong> Zeiten gelungen, <strong>und</strong> solche Gewaltstreiche<br />

wie die <strong>der</strong> Stuarts o<strong>der</strong> Davousts sind in spateren<br />

Zeiten unterblieben. Eine weitere Veranlassung <strong>der</strong> Einfiihrung<br />

<strong>der</strong> Zahlung durch Vermittlung <strong>der</strong> Banken bot die<br />

Sehwierigkeit, Gewicht <strong>und</strong> Feingehalt <strong>der</strong> Munzen im<br />

fliichtigen Verkehr <strong>des</strong> Tages zu erkennen. So haben die<br />

Miinzverschlechterungen zur Errichtung <strong>der</strong> beruhmten<br />

Banken <strong>von</strong> Amsterdam <strong>und</strong> Hamburg gefiihrt. Die Provision<br />

<strong>von</strong> 1 /4o °/o, welche die K<strong>und</strong>en <strong>der</strong> Bank <strong>von</strong> Amsterdam<br />

filr jede Einzahlung <strong>und</strong> Auszahlung zu entriehten hatten \<br />

wurde durch die Vorteile, welche die Verlafilichkeit <strong>der</strong><br />

Bankvaluta bot, bei weitem uberwogen. Die Ersparung <strong>von</strong><br />

Transportkosten <strong>und</strong> die grofiere Handlichkeit waren<br />

sehliefilich gleichfalls Vorteile, die in Betracht kamen, beson<strong>der</strong>s<br />

in den Lan<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Silberwahrung o<strong>der</strong> gar <strong>der</strong><br />

Kupferwahrung. So erfreuten sich in Japan bereits in <strong>der</strong><br />

Mitte <strong>des</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>erts Noten, die <strong>von</strong> reichen Kaufleuten<br />

ausgegeben worden waren, grofier Beliebtheit, da sie<br />

ein Mittel boten, die mit dem Transporte <strong>der</strong> schweren<br />

Kupfermiinzen verb<strong>und</strong>enen Kosten <strong>und</strong> Unbequemlichkeiten<br />

zu vermeiden 2 . Das Aufgeld, das Banknoten vor <strong>der</strong> Ausbildung<br />

<strong>des</strong> interlokalen Giro- <strong>und</strong> Scheckverkehrs <strong>und</strong> <strong>des</strong><br />

Postanweisungsdienstes mitunter gegenuber dem Hartgelde<br />

erzielten, findet hierin seine naturlichste Erklarung 8 .<br />

1 Vgl. Dunbar, Chapters on the <strong>The</strong>ory and History of Banking.<br />

Second Edition. New-York 1907. S. 99.<br />

2<br />

Vgl. Kiga, Das Bankwesen Japans. Leipziger Inaug.-Diss.<br />

o. J. S. 9.<br />

3 Vgl. Oppenheim, Die Natur <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. Mainz 1855. S. 241 f.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!