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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die gesetzliche Beschrankung <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>ausgabe. 447<br />

entgegengesetzten Interessen auf die Politik auszuiiben vermogen.<br />

Denn bei jedem einzelnen Artikel tritt dem Produzenteninteresse,<br />

das hohe Preise wunscht, das Konsumenteninteresse<br />

entgegen, das den Markt fiir die billigere Konkurrenz<br />

<strong>des</strong> Auslan<strong>des</strong> offnen will. Erst im Kampfe <strong>der</strong><br />

beiden Gruppen fallt die Entscheidung. An<strong>der</strong>s ist die<br />

Krafteverteilung, wenn das Problem <strong>der</strong> Freiheit <strong>des</strong> Kapitalverkehres<br />

zur Diskussion steht. Es wurde schon erwahnt,<br />

dafi das Glaubigerinteresse iiberall den kiirzeren zieht, wo<br />

es mit dem Schuldnerinteresse in Kollision gerat. Die<br />

Interessen <strong>der</strong> Kapitalisten finden in <strong>der</strong> Politik kaum jemals<br />

eine Vertretung. Niemand spricht sich gegen die Einfuhr<br />

<strong>von</strong> Kapital aus dem Auslande aus, weil dadurch <strong>der</strong> Kapitalzins<br />

auf dem inlandischen Markte gedriickt <strong>und</strong> das Einkommen<br />

<strong>der</strong> Kapitalisten vermin<strong>der</strong>t wird. Im Gegenteil.<br />

Allgemein herrscht die Anschauung vor, es sei im Interesse<br />

<strong>der</strong> Volkswirtschaft gelegen, daB <strong>der</strong> Zinsfufl so niedrig als<br />

moglich stehe. In den kapitalsreichen Staaten Europas, die<br />

fiir den internationalen Kapitalverkehr nur als Glaubiger,<br />

nicht als Schuldner in Betracht kommen konnen, auflert sich<br />

diese Politik in dem Bestreben, auswartige Kapitalsanlagen<br />

zu verhin<strong>der</strong>n. Zweifellos ist dieser Gesichtspunkt nicht <strong>der</strong><br />

einzige, <strong>von</strong> dem aus die mo<strong>der</strong>nen Staaten den Kapitalexport<br />

beurteilen. Viel an<strong>der</strong>es spielt mit, was teils fiir,<br />

teils dagegen spricht; hier sei nur darauf hingewiesen, dafi<br />

eine wirksame Exportpolitik vielfach nur dann entfaltet<br />

werden kann, wenn die Bezahlung <strong>der</strong> ausgefiihrten Warenmengen<br />

hinausgeschoben wird, so dafi fiir die hingegebenen<br />

Gegenwartsgiiter Zukunftsgiiter erworben werden, <strong>und</strong> dafi<br />

in diesem Umstande allein schon die Notwendigkeit, den<br />

Kapital export zu for<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> doch wenigstens nicht zu<br />

verhin<strong>der</strong>n, liegt 1 . Wir miissen aber das eine festhalten,<br />

dafi die Politik, die die Staaten dem Kapitalexport gegeniiber<br />

einschlagen, neben an<strong>der</strong>en Gesichtspunkten auch <strong>von</strong><br />

1 Vgl. Sartorius <strong>von</strong> Waltershausen, Das volkswirtschaftliche<br />

System <strong>der</strong> Kapitalanlage im Auslande. Berlin 1907. S. 126 ff.

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