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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Das Geld <strong>und</strong> <strong>der</strong> Staat. 67<br />

Einigung zu betrachten. Man kennt die Schwierigkeiten,<br />

die sick ihr boten <strong>und</strong> mit Hilfe <strong>der</strong> franzosischen Kriegskostenentschadigung<br />

iiberw<strong>und</strong>en wurden; sie waren zweifach:<br />

die Beschaffung <strong>des</strong> Gol<strong>des</strong> <strong>und</strong> die Abstoflung <strong>des</strong><br />

Silbers. Das <strong>und</strong> nichts an<strong>der</strong>es war das Problem, das gelost<br />

werden muflte, als die prinzipielle Entscheidung fur den<br />

Wahrungswechsel gefallen war. Indem das Reich den<br />

einzelnen Burgern das Silbergeld <strong>und</strong> die <strong>des</strong>sen Stelle vertretenden<br />

For<strong>der</strong>ungen gegen Gold <strong>und</strong> Goldfor<strong>der</strong>ungen<br />

umtauschte, vollzog es den Ubergang zur Goldwahrung, den<br />

die entsprechende Aban<strong>der</strong>ung privat- <strong>und</strong> offentlich-rechtlicher<br />

Normen nur begleitete 1 . Nicht an<strong>der</strong>s vollzog sich<br />

<strong>der</strong> Wahrungswechsel in Osterreich-Ungarn, in RuBland <strong>und</strong><br />

in den an<strong>der</strong>en Lan<strong>der</strong>n, die in <strong>der</strong> jiingsten Zeit ihr Geldwesen<br />

reformierten. Auch hier bestand das Problem lediglich<br />

darin., die erfor<strong>der</strong>lichen Goldbetrage zu beschaffen <strong>und</strong><br />

den wirtschaftenden Individuen im Umtausche gegen die<br />

<strong>von</strong> ihnen bis dahin verwendeten Tauschmittel zum kunftigen<br />

Gebrauche einzuhandigen. Dieser Vorgang wurde aufierordentlich<br />

vereinfacht <strong>und</strong>, w T as noch weit mehr ins Gewicht<br />

fallt, die Menge <strong>der</strong> fur den Wahrungswechsel erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Geldbetrage wesentlich herabgedriickt, indem man die Stiicke,<br />

welche das alte Zeichen- o<strong>der</strong> Kreditgeld reprasentierten,<br />

ganz o<strong>der</strong> zum Teile auch ferner im Umlaufe beliefi, ihren<br />

wirtschaftlichen Charakter jedoch <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong> aus dadurch<br />

an<strong>der</strong>te, dafi man sie in zu je<strong>der</strong> Zeit in <strong>der</strong> neuen Geldart<br />

einlosliche For<strong>der</strong>ungen umwandelte. Das gab <strong>der</strong> Aktion<br />

aufierlich ein an<strong>der</strong>es Aussehen. aber ihr Wesen blieb doch<br />

dasselbe. Man kann wohl nicht gut in Abrede stellen, dafi<br />

<strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> wahrungspolitischen Maflnahmen jener Staaten,<br />

die diesen Weg einschlugen, in <strong>der</strong> Beschaffung entsprechen<strong>der</strong><br />

Metallmengen bestand.<br />

Die Uberschatzung <strong>der</strong> wahrungspolitischen Bedeutung<br />

1 Vgl. Helfferich, Die Reform <strong>des</strong> deutschen Geldwesens nach<br />

<strong>der</strong> Griindung <strong>des</strong> Reiches. Leipzig 1893. I. Bd. S. 307 ff.; Lotz,<br />

Geschichte <strong>und</strong> Kritik <strong>des</strong> deutschen Bankgesetzes vom 14. Marz 1875.<br />

Leipzig 1888. S. 137 ff.<br />

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