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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Erstes Kapitel.<br />

Das Bankgeschdft.<br />

297<br />

§ 1. Die Banktatigkeit — dem Deutsehen fehlt eine<br />

Wortform, die gleich dem englischen Banking einen zutreffenden<br />

Ausdruck fur den Betrieb <strong>des</strong> eigentlichen Bankgeschaftes<br />

darstellt — zerfallt in zwei verschiedene Arbeitszweige:<br />

die Vermittbing <strong>von</strong> Kredit durch das Verleihen<br />

frem<strong>der</strong> Gel<strong>der</strong> <strong>und</strong> die Kreditgewahrung durch Ausgabe<br />

<strong>von</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>n, das sind Noten <strong>und</strong> Kassenfuhrungsguthaben,<br />

die nicht durch Geld gedeckt sind. Die beiden<br />

Geschaftszweige stehen seit jeher in engem Zusammenhang.<br />

Sie sind auf einem gemeinsamen historischen Boden erwachsen,<br />

<strong>und</strong> heute noch finden wir ihren Betrieb vielfach<br />

in einheitlichen Unternehmungen verb<strong>und</strong>en. Diese Vereinigung<br />

ist nicht blofi auf aufierliche <strong>und</strong> zufallige Momente<br />

zuruckzufuhren; sie ist in <strong>der</strong> Eigenart <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong><br />

<strong>und</strong> im geschichtlichen Werdegang <strong>des</strong> Bankgeschaftes begriindet.<br />

Die nationalokonomische <strong><strong>The</strong>orie</strong> mufi jedoch die<br />

beiden Tatigkeitszweige <strong>der</strong> Banken streng auseinan<strong>der</strong>halten,<br />

denn nur die geson<strong>der</strong>te Betrachtung eines jeden einzelnen<br />

<strong>der</strong> beiden kann zu einer Einsicht in ihr Wesen <strong>und</strong> ibre<br />

Funktion fiihren. Die unbefriedigenden Ergebnisse <strong>der</strong> bisherigen<br />

banktheoretischen Untersuehungen sind in erster<br />

Linie auf die ungenugende Beachtung <strong>des</strong> gr<strong>und</strong>legenden<br />

Unterschie<strong>des</strong>, <strong>der</strong> zwischen beiden besteht, zuruckzufuhren.<br />

Die mo<strong>der</strong>nen Banken betreiben neben dem eigentlichen<br />

Bankgeschafte noeh eine Reihe <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Geschaftszweigen,<br />

die mit jenem in einem mehr o<strong>der</strong> weniger losen<br />

Zusammenhange stehen. Hierher gehort z. B. das Geldwechselgeschaft,<br />

auf <strong>des</strong>sen Gr<strong>und</strong>lage sich die Anfange <strong>des</strong><br />

Bankwesens im Mittelalter entwickelt haben <strong>und</strong> dem <strong>der</strong><br />

Wechsel, eines <strong>der</strong> wichtigsten Instrumente <strong>der</strong> Banktatigkeit,<br />

seine Entstehung verdankt. Die Banken <strong>des</strong> europaischen<br />

Kontinentes pflegen diesen Geschaftszweig auch<br />

noch heute; aufier ihnen widmen sich Wechselstuben, die

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