30.03.2015 Aufrufe

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Funktion <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 13<br />

Die Wurzel <strong>des</strong> Irrtums mufi hier, wie so oft in <strong>der</strong><br />

Volkswirtschaftslehre, in <strong>der</strong> kritiklosen Ubernahme juristischer<br />

Begriffe <strong>und</strong> Gedankengange gesucht werden. Die<br />

ausstehende Schuldfor<strong>der</strong>ung ist fur die Rechtsordnung ein<br />

Gegenstand abgeson<strong>der</strong>ter Betrachtung, die <strong>von</strong> dem Ursprunge<br />

<strong>der</strong> Zahlungsverpflichtung ganzlich o<strong>der</strong> bis zu einem gewissen<br />

Grade absehen kann <strong>und</strong> mufi. Zwar ist das Geld auch fiir<br />

die Rechtsordnung nichts an<strong>der</strong>es, als das allgemein gebrauchliche<br />

Tauschmittel. Aber den Anstofi, sich mit dem Gelde<br />

zu beschaftigen, empfangt das Recht in erster Linie <strong>und</strong><br />

hauptsachlich, wenn auch nicht ausschliefilich, <strong>von</strong> dem<br />

Problem <strong>der</strong> Zahlung aus. Wenn das Recht die Frage zu<br />

beantworten sucht, was Geld ist, so geschieht dies, um festzustellen,<br />

wie auf Geld lautende Verpflichtungen getilgt<br />

werden konnen. Dem Juristen ist das Geld Zahlungsmittel;<br />

<strong>der</strong> Nationalokonom, fiir den das Geldproblem ein an<strong>der</strong>es<br />

Aussehen hat, darf ihm hier nicht folgen, will er nicht <strong>von</strong><br />

vornherein auf jede For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichen <strong><strong>The</strong>orie</strong><br />

verzichten.<br />

In Verbindung mit <strong>der</strong> Funktion <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> als allgemeines<br />

Zahlungsmittel wird gewohnlich auch die als Mittel<br />

fur einseitige <strong>und</strong> subsidiare Leistungen genannt. Dafi das<br />

Geld durch die Rechtsordnung als Mittel zur Erfiillung<br />

auch solcher, nicht auf Geld lauten<strong>der</strong> Verbindlichkeiten,<br />

<strong>der</strong>en Leistung in dem eigentlich geschuldeten Objekt dem<br />

Verpflichteten aus irgendeinem Gr<strong>und</strong>e unmoglich ist, behandelt<br />

wird, findet seine Erklarung vollkommen in seiner<br />

beson<strong>der</strong>en Marktgangigkeit. Die Verwendung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong><br />

fiir einseitige Leistungen aber lafit sich vollends unter die<br />

als allgemeines Tauschmittel einbegreifen. Denn die sogenannten<br />

einseitigen Vermogensiibertragungen, sowohl freiwillige<br />

als auch zwangsweise auferlegte, sind wohl nur in<br />

dem Sinne als einseitige zu verstehen, dafi <strong>der</strong> Hingabe<br />

eines materiellen Gutes kein materielles o<strong>der</strong> zumin<strong>des</strong>t<br />

kein augenblicklich sichtbares Entgelt entspricht. Die<br />

Aquivalenztheorie <strong>der</strong> Finanzwissenschaft mag zwar mit<br />

ihrer ? <strong>der</strong> atomistischen Staats- <strong>und</strong> Rechtslehre <strong>des</strong> 18. Jahr-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!