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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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130 Zweites Kapitel.<br />

<strong>der</strong> bei einem gegebenen Vorrat moglichen Nutzwirkung<br />

resultiert <strong>und</strong> im allgemeinen um so hoher ist, je hohere<br />

Grade <strong>von</strong> Nutzwirkungen durch die Beschrankung <strong>des</strong> Vorrates<br />

ausgeschlossen sind, die Nutzwirkungen <strong>des</strong> Vorrates<br />

selbst aber durch seinen Wert nicht erhoht werden, konne<br />

beim Geld die Nutzwirkung eines gegebenen Vorrates durch<br />

Erhohung <strong>des</strong> Wertes <strong>der</strong> Geldeinheit eine beliebige Ausdehnung<br />

erfahren*.<br />

Der Fehler dieser Argumentation ist darin zu erblicken,<br />

dafi sie die Nutzwirkung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> vom Standpunkte <strong>der</strong><br />

Gesamtheit <strong>der</strong> Volkswirtschaft aus <strong>und</strong> nicht <strong>von</strong> dem <strong>des</strong><br />

einzelnen Wirtschaftssubjektes betrachtet. Jede Wertsetzung<br />

mufi notwendigerweise <strong>von</strong> einem Subjekte ausgehen, welches<br />

in die Lage kommt, mit dem zu wertenden Objekte im<br />

Tausche zu disponieren. Nur wer die Wahl zwischen zwei<br />

wirtschaftlichen Gutern hat, kann ein Werturteil abgeben,<br />

indem er das eine dem an<strong>der</strong>en vorzieht. Wenn man <strong>von</strong><br />

einer Wertung vom Gesichtspunkte <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> Volkswirtschaft<br />

ausgeht, dann nimmt man auch stillschweigend an,<br />

dafi eine gemeinwirtschaftliche tauschlose (namlich im gewohnlichen<br />

Sinne <strong>des</strong> Wortes Tausch) Organisation besteht,<br />

in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Wille <strong>des</strong> hierzu berufenen Organs Werturteile<br />

vom sozialen Gesichtspunkte setzt. Die Gelegenheit zur<br />

Setzung <strong>von</strong> Werturteilen ergibt sich hier bei <strong>der</strong> Leitung<br />

<strong>der</strong> Produktion <strong>und</strong> Konsumtion, z. B. wenn entschieden<br />

werden soil, ob bestimmte Produktivgtiter, die eine mehrfache<br />

Verwendung zulassen, in die eine o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e<br />

gebracht werden sollen. Fiir das Geld, das allgemeine<br />

Tauschmittel, ist in einer solchen Gesellschaft iiberhaupt<br />

kein Platz; es erfullt in einer solchen Gesellschaft iiberhaupt<br />

keine Nutzwirkung <strong>und</strong> kann daher auch nicht geschatzt<br />

werden. Es ist hier vollig wertlos. Es ist daher<br />

unstatthaft, bei einer Betrachtung <strong>des</strong> Geldwertes vom Standpunkte<br />

<strong>der</strong> Gesamtheit einer Volkswirtschaft auszugehen.<br />

Jede Betrachtung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> mufi naturgemafi einen verkehrs-<br />

1 Vgl. Helfferich, Das Geld, a. a. 0. S. 545f.

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