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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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98 Erstes Kapitel.<br />

dem einzelnen, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel auf die Gestaitung dieses<br />

VerMltnisses nur einen verschwindend kleinen Einfluft nehmen<br />

kann, als eine vollendete Tatsache gegeniiber, die in den<br />

meisten Fallen unbedingt anerkannt werden mufi. So konnte<br />

durch falsche Abstraktion leicht die Ansicht entstehen, je<strong>des</strong><br />

Gut komme mit einem bestimraten, <strong>von</strong> <strong>der</strong> Schatzung <strong>der</strong><br />

einzelnen Individuen unabhangigem Wertquantum ausgestattet<br />

auf den Markt 1 . Nicht die Menschen sind es, nach dieser<br />

Ansicht, die die Giiter austauschen, son<strong>der</strong>n die Giiter tauschen<br />

sich aus.<br />

Der objektive Tauschwert, wie ihn die subjektive Wertlehre<br />

auffafit, hat mil dem alten Begriffe eines den Dingen<br />

anhaftenden Tauschwertes, wie ihn die klassische Schule<br />

ausgebildet hat, nichts gemein als eine Namensahnlichkeit.<br />

In <strong>der</strong> Wertlehre <strong>von</strong> Smith <strong>und</strong> Ricardo <strong>und</strong> in <strong>der</strong> ihrer<br />

Naehfolger nimmt <strong>der</strong> Tauschwert die fiihrende Stellung<br />

ein; vom Tauschwerte ausgehend, den sie als Arbeits- <strong>und</strong><br />

Produktionskostenwert erklaren, suchen sie eine Deutung<br />

aller Wertphanomene zu linden. Fiir die mo<strong>der</strong>ne Werttheorie<br />

kann ihre Terminologie nur mehr historische Bedeutung<br />

beanspruchen; eine Vermengung <strong>der</strong> beiden Tauschwertbegriffe<br />

ist nicht mehr zu befurchten. Damit entfallen<br />

auch die Bedenken, die in jiingster Zeit gegen die Beibehaltung<br />

<strong>des</strong> Ausdrucks objektiver Tauschwert erhoben<br />

wurden 2 .<br />

Ist <strong>der</strong> objektive Tauschwert die Moglichkeit, fiir ein<br />

Gut im Austausche ein bestimmtes Quantum an<strong>der</strong>er Giiter<br />

zu erlangen, so ist <strong>der</strong> Preis dieses Giiterquantum selbst.<br />

Die Begriffe „Preis" <strong>und</strong> „objektiver Tauschwert" sind mithin<br />

keineswegs identisch. ,,Wohl aber fallen die Gesetze<br />

bei<strong>der</strong> zusammen. Denn indem uns das Gesetz <strong>der</strong> Giiterpreise<br />

aufklart, dafi <strong>und</strong> warum ein Gut einen gewissen<br />

Preis wirklich erlangt, gibt es uns <strong>von</strong> selbst auch die Aufklarung,<br />

dafi <strong>und</strong> warum jenes fahig ist, einen bestimmten<br />

1 Vgl. Helffericli, Das Geld a. a. 0. S. 259ff.<br />

2 So <strong>von</strong> Schumpeter a. a. 0. S. 109.

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