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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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116 Zweites Kapitel.<br />

sicht auf die Hohe <strong>der</strong> Produktionskosten dazu nicht imstande<br />

waren.<br />

Es sind zweifellos gesellschaftliche Krafte wirksam,<br />

welche Preisveran<strong>der</strong>ungen, die durch die gean<strong>der</strong>te Wertschatzung<br />

notwendig waren, einen Wi<strong>der</strong>stand entgegensetzen<br />

<strong>und</strong> denen es zuzuschreiben ist, wenn Preisveran<strong>der</strong>ungen,<br />

die die Veran<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong> Angebot <strong>und</strong> Nachfrage bedingen<br />

wiirden, hinausgeschoben <strong>und</strong> wenn kleinere o<strong>der</strong> nach<br />

kiirzerer Zeit wie<strong>der</strong> verschwindende Veran<strong>der</strong>ungen in dem<br />

Verhaltnisse <strong>von</strong> Angebot <strong>und</strong> Nachfrage tiberhaupt keine<br />

entsprechenden Preisveran<strong>der</strong>ungen auslosen. Der nicht rein<br />

wirtschaftliche Preis, das ist <strong>der</strong> Preis, <strong>der</strong> sich in jenen<br />

Fallen bildet, wo die Parteien die aufierste Konsequenz ihrer<br />

Wertschatzungen nicht ziehen <strong>und</strong> ihre Interessen nicht<br />

genau wahrnehmen, weil es ihnen dazu an Einsicht, Macht<br />

o<strong>der</strong> Lust fehlt 1 , wird haufig ein ,,alter" Preis sein, <strong>der</strong><br />

ehemals als streng wirtschaftlicher Preis gebildet wurde<br />

— so weit im Leben streng wirtschaftliche Preise uberhaupt<br />

vorkommen — <strong>und</strong> dann, als die ihm zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Verhaltnisse sich veran<strong>der</strong>t hatten, als unwirtschaftlicher<br />

Preis bestehen blieb. Jede Preisveran<strong>der</strong>ung pflegt namlich<br />

den durch sie unliebsam Betroffenen den erneuerten Anstofl<br />

zur Uberprufung ihrer eigenen Stellung im Tauschverkehre<br />

<strong>und</strong> zur Wahrnehmung ihrer Interessen zu geben, so dafi<br />

es seltener gelingt, Preise, die <strong>von</strong> den wirtschaftlichen<br />

Preisen starker abweichen, neu einzufuhren, wahrend an<strong>der</strong>seits<br />

unter Umstanden unwirtschaftlich gewordene Preise<br />

ohne Aufsehen lange beibehalten werden kb'nnen, bis sich<br />

fur die Parteien ein Anstofi fur die Uberprufung <strong>des</strong> Sachverhaltes<br />

ergibt. So wird z. B. jemand, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Entscheidung<br />

steht, ob er eine bestimmte Zeitschrift abonnieren<br />

soil o<strong>der</strong> nicht, genau erwagen, ob sie ihm wertvoller erscheint<br />

als die Giiter, die er sonst fur die gleiche Geldsumme<br />

erstehen konnte; hat er aber einmal abonniert, dann<br />

S. 304.<br />

1 Vgl. Zuckerkandl, Zur <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>des</strong> Preises. Leipzig 1889.

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