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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die gesetzliche Beschrankung <strong>der</strong> <strong>Umlaufsmittel</strong>ausgabe. 457<br />

den Bezug <strong>von</strong> Barrenmetall vorteilhafter erscheinen liefi<br />

als den <strong>von</strong> gemiinztem Metall, zu tlberlassen. So hat die<br />

Bank <strong>von</strong> England ihre Noteneinlbsungspflicht bis 1889 dahin<br />

freiwillig erweitert, dafi sie den Wert, den ihre Noten in<br />

vollwichtigen Goldstticken besafien, auf Verlangen auch in<br />

Barren herausgab; sie brachte das zum Ausdrucke, indem<br />

sie ihren Verkaufspreis fiir Barrengold ein fur allemal auf<br />

77 s IOV2 d per Unze Standard Gold festsetzte 1 . Diesem<br />

Beispiele sind die kontinentalen Notenbanken eine Zeitlang<br />

nachgefolgt. Friihzeitig haben sie sich jedoch fiir ein an<strong>der</strong>es<br />

Vorgehen entschieden; schliefllich hat auch die Bank <strong>von</strong><br />

England ihre alte Politik verlassen <strong>und</strong> sich die <strong>von</strong> den<br />

kontinentalen Schwesterinstituten geubten Praktiken zu eigen<br />

gemacht.<br />

Die Bank <strong>von</strong> England <strong>und</strong> die Deutsche Reichsbank,<br />

neben <strong>der</strong> Bank <strong>von</strong> Frankreich die beiden wichtigsten <strong>Umlaufsmittel</strong>banken<br />

<strong>der</strong> Welt, geben fiir Exportzwecke nur<br />

abgenutzte min<strong>der</strong>wertige Goldstiicke her. Sovereigns, wie<br />

die Bank <strong>von</strong> England sie zum Export herausgibt, pflegen<br />

urn 2—3 per Mille schlechter zu sein als neu ausgepragte.<br />

Wer <strong>der</strong> Deutschen Reichsbank Goldmiinzen zur Ausfuhr<br />

entzieht, bekommt nach Durchschnittsberechnungen <strong>von</strong> Fachleuten<br />

Zwanzigmarkstiicke <strong>von</strong> 7,943 Gewicht (gegen 7,965<br />

normal), also um etwas mehr als 1 U °/o unter ihrem Auspragungswert<br />

2 . Barrengold wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bank <strong>von</strong> England<br />

mitunter iiberhaupt nicht abgegeben, mitunter nur zu<br />

einem Preise, <strong>der</strong> den bis 1889 allein iiblich gewesenen <strong>von</strong><br />

77 s IOV2 d iibersteigt; bis zu 77 s 11 d pflegt die Bank<br />

den Barren verkaufspreis zu erhohen 8 .<br />

Uber die Tragweite <strong>und</strong> die Wirkung dieser Mafinahmen<br />

ist zu dem, das liber die franzosische Goldpramienpolitik<br />

gesagt wurde, nichts weiter hinzuzufiigen. Der Unterschied<br />

1 Vgl. Koch, Der Londoner Goldverkehr. Stuttgart 1905. S. 70f.<br />

2 Ebendort S. 81 f.<br />

3 Vgl. Clare, A Money Market Primer and Key to the Exchanges.<br />

Second Edition. London 1893. S. 22.

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