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Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel - The Ludwig von Mises ...

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Die Bestimmungsgriinde <strong>der</strong> Kaufkraft <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong>. 121<br />

folg anzusetzen vermochte. Sie gab namlieh zwar eine<br />

— wenn auch nur formal in sich geschlossene — <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>des</strong><br />

Sachgel<strong>des</strong>, aber sie versagte vollig bei dem Probleme <strong>des</strong><br />

Kredit- <strong>und</strong> <strong>des</strong> Zeichengel<strong>des</strong>. Sie war jedoch in dem Sinne<br />

eine erschopfende <strong><strong>The</strong>orie</strong>, als sie den Wert <strong>des</strong> Sachgel<strong>des</strong><br />

vollstandig zu erklaren versuchte. Die an<strong>der</strong>e in gleicher<br />

Weise vollstandige <strong><strong>The</strong>orie</strong> <strong>des</strong> Geldwertes war jene Spielart<br />

<strong>der</strong> Quantitatstheorie, die mit dem Namen Davanzatis<br />

verkniipft ist 1 . Darnach sind alle Dinge, welche zur Befriedigung<br />

<strong>der</strong> menschlichen Bedurfnisse dienen, durch Konvention<br />

allem Geldmetall gleich. Daraus ergibt sich dann 7<br />

da sich die Teile wie das Ganze verhalten, die Austauschrelation<br />

zwischen <strong>der</strong> Geldeinheit <strong>und</strong> den Wareneinheiten.<br />

Wir haben hier eine Hypothese vor uns, die keinerlei Stutzpunkt<br />

in den Tatsachen findet <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Unhaltbarkeit<br />

neuerdings zu beweisen heute uberflussige Zeitvergeudung<br />

ware 2 . Aber man darf nicht iibersehen, dafi Davanzati <strong>der</strong><br />

erste ist, <strong>der</strong> das Problem in seiner Ganze anzupacken <strong>und</strong><br />

eine <strong><strong>The</strong>orie</strong> aufzustellen versucht hat, die nicht blofl die<br />

Veran<strong>der</strong>ungen eines zwischen dem Gelde <strong>und</strong> den iibrigen<br />

wirtschaftlichen Gutern schon bestehenden Austauschverhaltnisses,<br />

son<strong>der</strong>n auch seine urspriingliche Entstehung erklaren<br />

soil. Den an<strong>der</strong>en Abarten <strong>der</strong> Quantitatstheorie kann in<br />

diesem Punkte nicht die gleiche Anerkennung gezollt werden.<br />

Sie setzen eine bestimmte HOhe <strong>des</strong> Geldwertes stillschweigend<br />

als gegeben voraus <strong>und</strong> lassen sich gar nicht<br />

darauf ein, mit ihren Untersuchungen weiter zuriickzugehen.<br />

Dafl es gelte, die Bildung <strong>des</strong> Austauschverhaltnisses zwischen<br />

dem Gelde <strong>und</strong> den Waren <strong>und</strong> nicht bloft seine Veran<strong>der</strong>ungen<br />

zu erklaren, wurde vielfach ubersehen. Darin<br />

1<br />

Vgl. Davanzati, Lezione delle monete. 1588 (in: Scrittori<br />

classici italiani di economia politica, parte antica, tomo II, Milano 1804),<br />

S. 32; Locke <strong>und</strong> dann vor allem Montesquieu (De TEsprit <strong>des</strong><br />

Lois. Edition Touquet. Paris 1821. II. Bd. S. 458 f.) teilen diese<br />

Anschauung. Vgl. Willis, <strong>The</strong> History and Present Application of<br />

the Quantity <strong>The</strong>ory (Journal of Political Economy. 1896) IV. S 419 ff.<br />

2 Vgl. Helfferich, Das Geld, a. a. 0. S. 475 ff.

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